Zur Karriere von Erwin Herzog

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich das Realgymnasium in der Schottenfeldgasse in Wien mit der Matura abgeschlossen hatte, begann ich an der damaligen Hochschule für Welthandel zu studieren. 1968 konnte ich diese Ausbildung mit dem Titel Diplomkaufmann abschließen. Während des Studiums arbeitete ich als selbständiger Vertreter hauptsächlich in der Baubranche. Nach dem Studium nahm ich in einem Bauunternehmen eine Tätigkeit auf, in der ich meine Erfahrungen auf dem Gebiet des Baustoff- und Baumaschinenhandels einbringen konnte. In weiterer Folge wurde ich Gesellschafter und kommerzieller Geschäftsführer dieses Unternehmens. Aus verschiedenen Gründen verließ ich diese Firma und arbeitete zwei Jahre im väterlichen Betrieb, einer Handelsagentur im Textilbereich. Anschließend war ich als Geschäftsführer für die Firma Umwelt 2000 tätig, ein produktives Unternehmen eines Zivilingenieurbüros. Vier Jahre später wechselte ich zur Firma Purator und übernahm die Leitung der Abteilung Marketing und Export. Ich beschäftigte mich vorrangig mit dem Aufbau des Exports in den Nahen und Fernen Osten. Leider wurde die Firma verkauft und zerschlagen. 1990 machte ich mich selbständig und kaufte einen Betrieb, der sich aus der Zerschlagung von Purator gebildet hatte. Aus dieser Firma wurde letztendlich das Unternehmen Call-Link Informationstechnologie GmbH, deren Geschäftsführer ich heute bin. Wir waren unter anderem in der Marktnische Computertelefonie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Konzern Uher Assmann (Atis), die aber 1997 endete. Wir begannen deshalb selbst mit der Produktion von Hardware, und den Bereich Softwareentwicklung delegierten wir an die Firma Mec. Mit diesem Unternehmen entstand eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung, die bis heute andauert. Wir betreuen derzeit den tschechischen, slowakischen, ungarischen und natürlich den österreichischen Markt mit verschiedenen Produktkategorien, die man unter dem Überbegriff Computertechnologie und Computertelefonie zusammenfassen kann.

Zum Erfolg von Erwin Herzog

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg ist für mich das Ergebnis harter Arbeit und hohen persönlichen Einsatzes.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich mir noch mehr Kapitalressourcen für das Unternehmen wünsche, sehe ich mich noch nicht als ganz erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Innovationsfähigkeit und - wie bereits erwähnt - harte Arbeit. Am Beginn steht natürlich die persönliche Formung durch die Eltern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich würde diesen Zeitpunkt mit 1995 festsetzen, denn zu dieser Zeit konnte das Unternehmen eine entsprechende Größe und internationalen Erfolg erreichen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Erfolg erzielt man aufgrund besonderer Eigenschaften, darum denke ich, daß Originalität der erfolgversprechendere Weg ist, um sich durchzusetzen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Einerseits Kommerzialrat Österreicher, der damalige Geschäftsführer von Purator, anderseits meine Partnerin, die Geschäftsführerin der Niederlassung Slowakei ist und auch insgesamt den Auslandsbereich des Unternehmens betreut.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine der schönsten Anerkennungen war die Verleihung des Innovationspreises des Landes Niederösterreich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die sehr rasch voranschreitende Entwicklung dieser Branche stellt ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Oft ist die Entwicklung neuer Produkte schneller als deren Etablierung am Markt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich werde als innovativer mittelständischer Unternehmer gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Sohn leitet die technische Abteilung, die insgesamt eine wichtige Rolle im Unternehmen spielt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtige Kriterien sind für mich eigenständiges Handeln sowie Umsetzungs- und Durchsetzungsvermögen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In diversen Zusammenkünften und Meetings, aber auch bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten werden der Teamgedanke gefördert und die Motivation des einzelnen gehoben. Finanzielle Prämien runden diese Maßnahmen noch ab.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind hohe Innovationsfähigkeit bei der Umsetzung der Bedürfnisse und Wünsche unserer Klientel.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir versuchen gegenüber den Mitbewerbern immer einen Schritt voraus zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich vereinbare diese beiden Bereiche, sodaß es im eigentlichen Sinne fast kein Privatleben gibt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche laufend Seminare und Kurse, um am letzten Stand der Dinge zu bleiben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate dazu, sich gut zu überlegen, ob man die Position eines selbständigen Unternehmers einnehmen möchte, denn diese ist mit einem außerordentlich hohen persönlichen Einsatz und Entbehrungen verbunden, und das soziale Netz ist, wenn man scheitert, sehr grobmaschig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Da dieses Unternehmen in Zentraleuropa im Bereich IT sehr gut etabliert und anerkannt ist, habe ich zum größten Teil meine Ziele erreicht. Diesen Stand versuche ich zu halten.
Ihr Lebensmotto?
Mit Arbeit zum Erfolg gelangen.