Zur Karriere von Thomas Schreiner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura im Jahre 1971 am Bundesgymnasium Eisenstadt studierte ich Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1976 erfolgte meine Promotion zum Dr. iur. Neben dem Erststudium studierte ich ab 1974 Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1977 erfolgte meine Sponsion zum Mag. rer. soc. oec. Nachdem ich den Präsenzdienst abgeleistet hatte, absolvierte ich meine Gerichtspraxis und war ein Jahr in einer Rechtsanwaltskanzlei in Wien tätig. 1980 trat ich als Konzipient in die Rechtsanwaltskanzlei meines Vaters ein. Zwei Jahre später erfolgte meine Eintragung als Rechtsanwalt. Im Jahre 1985 eröffnete ich meine eigene Rechtsanwaltskanzlei, die ich 1998 in eine Rechtsanwaltspartnerschaft mit zehn Mitarbeitern umwandelte. Seit 1988 übe ich verschiedene Funktionen in der Rechtsanwaltskammer aus. So war ich von 1988 bis 1994 Disziplinarrat und von 1994 bis 1999 im Ausschuß tätig. Seit 1999 fungiere ich als Präsident der Rechtsanwaltskammer Burgenland. Von 1991 bis 2001 war ich als Geschäftsführer des Verbandes der Land- und Forstwirtschaftlichen Gutsbetriebe der Familie Esterhazy tätig, und von 1996 bis 2001 war ich Vorstandsvorsitzender der Fürst Esterhazy‘schen Privatstiftung.

Zum Erfolg von Thomas Schreiner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der wichtigste Faktor, um Erfolg zu haben, ist wohl, daß einem seine Arbeit Spaß bereitet. Man kann sich dabei mit Menschen umgeben, zu denen man gerne Kontakt pflegt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es gibt zwar immer ein Auf und Ab, aber ich würde im Sinne meiner Definition diese Frage mit Ja beantworten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Beharrlichkeit, Durchhaltevermögen und Fleiß müssen gegeben sein, um die Probleme, die sich in den Weg stellen, auch zu lösen. Diese Faktoren sind erforderlich, um Erfolg zu haben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte eigentlich schon in der Schule das Gefühl, erfolgreich im Sinne meiner Bestrebungen zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es fällt mir keine besonders wichtige Entscheidung ein, von der ich sagen könnte, daß sie eine Weichenstellung in meinem Leben war, vielmehr führte die Summe richtiger Entscheidungen letztlich zu meinem Erfolg.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich kenne niemanden, der etwas Großartiges geschaffen und dabei jemanden imitiert hätte, darum ist Originalität der einzig richtige Weg.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Sicherlich wurde ich von meinem Vater, in dessen Kanzlei ich zu Beginn meiner beruflichen Karriere tätig war, geprägt. Überdies wurde ich von Prof. Ermacora, an dessen Institut ich während meines Studiums an einem wissenschaftlichen Projekt über Grundrechte arbeitete, für mein Berufsleben bestens vorbereitet.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine sehr schöne Anerkennung für mich ist die Wertschätzung eines Menschen, für den man etwas getan hat. Denn in unserer fast schon abstrakt zu nennenden Geschäftswelt wird so etwas immer seltener. Darum freuen mich positive Rückmeldungen meiner Klienten, für die ich die rechtliche Vertretung übernommen hatte, ganz besonders.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich habe den Eindruck, daß die Rechtsanwälte ein wenig unbestimmt in ihrem Selbstverständnis geworden sind.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß mich meine Mitmenschen als strengen, aber auch geradlinigen Menschen sehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind eine sehr maßgebliche Säule meiner Tätigkeit.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wähle meine Mitarbeiter primär nach den Erfordernissen der vakanten Stelle aus. Für das juristische Personal ist natürlich eine fachspezifische Ausbildung erforderlich. Wenn ich einen Mitarbeiter für die Bearbeitung von kritischen Akten benötige, suche ich mir einen genauen und peniblen Mitarbeiter aus, sollte von einem Mitarbeiter Kreativität verlangt werden, so wird bei der Auswahl das Augenmerk verstärkt auf diese Fähigkeit gelegt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Anerkennung und Betriebsausflügen, aber ein gutes Betriebsklima ist besonders wichtig.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß sie mich für einen sehr genauen und im großen und ganzen gutmütigen Menschen halten, dessen Geduld jedoch auch nicht unerschöpflich ist.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Man muß mit den Kollegen leben und ihnen trotz manchem hart ausgetragenen Gefecht vor Gericht sachlich begegnen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich muß gestehen, daß ich über sehr wenig Privatleben verfüge.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich wende etwa einen halben Tag pro Woche für meine berufliche Fortbildung auf. In dieser Zeit bin ich an der Entwicklung von Gesetzen beteiligt, ich verfasse Gutachten über Gesetze und setze mich mit Entscheidungen der Obersten Gerichtshöfe auseinander. Ich besuche auch regelmäßig Rechtsanwaltskongresse, die im Rahmen der EU immer wieder stattfinden. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Menschen sollten sich ein Ziel suchen, es beharrlich anstreben und sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wollte immer zu den Besten gehören, dadurch legt man sich die Latte sehr hoch, findet aber die entsprechende Selbstbestätigung, wenn es gelingt. Diese Prämisse will ich weiterhin verfolgen und auch meinen Kindern vermitteln.