Zur Karriere von Adolf Schneeweiß

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volksschule absolvierte ich acht Jahre AHS in Krems, wo ich 1983 maturierte. Nach dem Wehrdienst studierte ich wie viele meiner Freunde Betriebswirtschaftslehre in Wien. Da diese Studienrichtung für mich das richtige war, blieb ich dabei. Ich übte Ferialjobs bei öffentlichen Ämtern, bei der Post und als Tagesportier aus, um mich zusätzlich zum Stipendium und zur Waisenrente über Wasser zu halten. Im Jahr 1989 war ich mit meiner Diplomarbeit fertig. In der Folge arbeitete ich an der Wirtschaftsuniversität als Assistent bei Prof. Egger und schrieb in dieser Zeit meine Dissertation. 1993 trat ich in die Auditor Treuhand Wien ein und konnte mir dort mein Handwerkszeug aneignen. 1994 promovierte ich, die Steuerberaterprüfung legte ich 1997 ab. 1998 wechselte ich als Dienstnehmer zur Firma Waxenegger nach Wieselburg und Gerersdorf . Im Juni 1999 übernahm ich das Unternehmen (zwei Betriebe) vom ehemaligen Besitzer. Ich konnte das gesamte Stammklientel behalten und führe die Firmen heute mit 23 Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Adolf Schneeweiß

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ausreichend zu verdienen und meine Freizeit zu genießen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe meine Ziele erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Ehrgeiz, Zufall und Intelligenz waren ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, Dinge möglichst sofort zu erledigen und kann mich dabei auf meine Erfahrung verlassen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In der Zeit, als ich bei der Firma Auditor tätig war und feststellen konnte, daß ich mich gegenüber anderen Kollegen sehr schnell behaupten konnte, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich das Risiko einging und die Kanzlei meines Vorgängers übernahm, habe ich richtig entschieden.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Zu 60 Prozent ist Imitation schon zulässig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Dr. Cerha, mein Vorgesetzter bei der Firma Auditor, prägte mich, weil ich von ihm den Umgang mit Klienten lernen konnte und mir Lösungsansätze aneignete. Auch hinsichtlich der Mitarbeiterführung hat er mir viel gezeigt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich hatte viele Klienten, die eigentlich aufgrund der Art meines Vorgängers den Steuerberater wechseln wollten, als sie mich kennenlernten, blieben sie aber bei mir, und das war eine große Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Laufend Fortbildung zu betreiben ist zeitlich schwierig, in unserer Branche aber unerläßlich.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als unrastig, ehrgeizig und ehrlich beschrieben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
95 Prozent der Tätigkeiten, die sie ausführen, tragen zum Erfolg des Gesamtunternehmens bei – Mitarbeiter sind die Visitenkarte der Kanzlei.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Vorbildung, Praxis und Sympathie sind meine Auswahlkriterien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere mit vielen Freiheiten, beispielsweise zeitlicher Natur, und kleinen Prämien, wenn das Jahr gut gelaufen ist.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter beschreiben mich als offen. Ich sei ein kompetentes Vorbild, sagt man mir nach.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Unternehmen ist in der Region eine lokale Größe, weil es sich durch Kompetenz und ein breites Spektrum von Serviceleistungen auszeichnet und dafür bekannt ist, rasch auf Kundenbedürfnisse zu reagieren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mein Verhalten der Konkurrenz gegenüber läßt sich mit loyal beschreiben, wir leben von unseren Stammkunden und deren Mundpropaganda.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche vereinbaren, wenngleich ich am Abend zuhause arbeite.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich beschäftige mich laufend mit Fachliteratur und halte selbst Vorträge an der Wirtschaftsuniversität.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Erfolgreich kann man nur dort sein, wo es einem auch Spaß macht, ein gestecktes Ziel mit Konsequenz durchzuziehen. Eine Portion Zufall zählt sicher auch zum Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch expandieren, mit einem Partner zusammenarbeiten und privat irgendwann ein bißchen mehr Freizeit haben. Für die Zeit nach der Berufstätigkeit vorzusorgen, ist ebenfalls ein wichtiges Ziel.

Artikel in Fachzeitschriften zu Beginn der Neunziger Jahre über Rechnungswesen und Steuerrecht.