Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere? Ich begann als Malerlehrling im Betrieb meines Vaters in Grieskirchen, die Gesellenprüfung machte ich nach drei Jahren. Danach leistete ich bis 1965 den Präsenzdienst beim Bundesheer ab und war weiterhin in meinem Beruf tätig. 1970 legte ich die Meisterprüfung ab. Ich wollte immer schon Maler werden und der Beruf hat mir immer Spaß gemacht; ich bin aber keiner, der sich gern von anderen etwas anschaffen läßt, so war der Schritt in die Selbständigkeit quasi vorgegeben. 1973 gründete ich mein eigenes Unternehmen. Ich begann im kleinen Rahmen, mit einem Lehrling, der Betrieb wuchs nach und nach. Von den sieben Mitarbeitern, die ich heute beschäftige, haben sechs die Lehre in meinem Betrieb absolviert und es freut mich, daß sie mir treu geblieben sind. Unser Angebot umfaßt Innenmalerei, auch mit komplizierten Maltechniken, Tapezieren, Stuckdecken, Fassaden, Vollwärmeschutz, Lackierung von Türen und Fenstern, Autos beschriften, etc. Die Abwechslung macht den Beruf so interessant. Viele arbeiten nur wegen des Geldes, ich aber bin Maler mit Leib und Seele.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg? Ich habe nie Geld gemacht, war aber immer zufrieden.Sehen Sie sich als erfolgreich? Ich habe keine großen Ansprüche und mein Leben paßt mir so, wie es ist.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich arbeite hauptsächlich in Grieskirchen, wo mich alle kennen.Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags? Wenn ein Kunde anruft, fahre ich persönlich noch am selben Tag zu ihm, schaue mir alles selbst an, vereinbare den Auftrag und achte darauf, daß alles ehestens erledigt wird.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität zählt mehr als jede Imitation. Für Gips- und Stuckdecken verwenden wir beispielsweise ausschließlich Gipsprofile und nicht Styropor, obwohl Styropor leichter zu verarbeiten wäre. Ab das wären nur billige Imitate.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Beruf wurde mir von meinem Elternhaus vorgegeben, obwohl ich selbst eigentlich Koch werden wollte.Welche Anerkennung haben Sie erfahren? Am Ende jedes Jahres mache ich eine anonyme Kundenbefragung, in der es um Zufriedenheit geht. Etwa zwei Drittel der Fragebögen kommen zurück und die positiven Rückmeldungen sind genug Anerkennung.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich habe meine Mitarbeiter zum Großteil selbst ausgebildet. Ich war zwar streng und habe ihnen vermittelt, wie wichtig es ist, Ordnung zu halten, aber auch der Spaß ist dabei nicht zu kurz gekommen. Wichtig ist mir auch Freundlichkeit den Kunden gegenüber.Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter? Ich motiviere hin und wieder mit Sonderzahlungen, außerdem unternehmen wir viel gemeinsam.Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen? Sie sehen mich als Kollegen. Ich stelle mich in der Hierarchie zurück, gelte aber trotzdem als Vorbild. Wenn ich beispielsweise einem Lehrling dabei helfe, die Bürsten auszuwaschen, kommen die Gesellen auch und helfen mit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Mein Unternehmen ist in Grieskirchen das einzige, das komplexe Maltechniken beherrscht. Ich bot sie schon vor 15 Jahren an und habe daher die meiste Erfahrung. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mitbewerb schadet nicht, es ist sogar positiv, Mitbewerber zu haben. Ich war zehn Jahre Bezirksinnungsmeister und verhalte mich grundsätzlich allen Kollegen gegenüber neutral.Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben? Das fällt mir leicht. Ich stehe jeden Tag um fünf Uhr auf, nehme mich aber jetzt (mit 57 Jahren) langsam zurück.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich fahre mit meinen Mitarbeitern immer wieder zu Weiterbildungsseminaren, bis nach Salzburg, Augsburg und München; zuletzt, um die Herstellung von Lehmputz zu erlernen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste ist, Freude bei der Arbeit zu haben, alles andere kommt dann von alleine. Wenn man Spaß an seiner Tätigkeit hat, bemüht man sich auch.Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Wenn ich in Pension gehe, will ich schuldenfrei sein.