Zur Karriere von Doris Huber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte an einem mathematisch orientiertem Realgymnasium und absolvierte im Anschluß daran eine Tourismusausbildung in Kleßheim und Bad Hofgastein. Nachdem ich Praxis gesammelt habe, trat ich in das Hilton in Wien ein, wo ich meinen zukünftigen Mann kennenlernte. In der Folge war ich in wiederum in verschiedenen Betrieben tätig, führte gemeinsam mit meinem Mann dasHotel Wiesler und übernahm schließlich gemeinsam mit meinem Mann 1990 den Landhaus Keller, den wir mit 35 Mitarbeitern führen. Mein Mann ist vorwiegend im Betrieb operativ tätig, ich arbeite größtenteils im Büro.

Zum Erfolg von Doris Huber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eine Kombination aus persönlichem Einsatz, Ausbildung und weiteren Faktoren und bedeutet, das zu erreichen, was man erreichen will.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich sowohl privat, als auch beruflich mein Glück gefunden habe. Ich konnte meine beruflichen Vorstellungen weitestgehend realisieren und kann in der Zwischenzeit Beruf und Privatleben trennen, weil ich nicht mehr 20 Stunden pro Tag im Betrieb anwesend sein muß.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mit Sicherheit das Faktum, daß ich meinen heutigen Mann kennengelernt habe, der im selben Beruf wie ich tätig ist; daß wir unseren Weg gemeinsam gestalten und unsere Vorstellungen gemeinsam verwirklichen. Ich bin grundsätzlich ein sehr optimistischer und fröhlicher Mensch, weil ich der Meinung bin, daß das alte Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück“ seine volle Berechtigung hat.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfinde mich seit zwei Jahren nach der Übernahme des Betriebes wirtschaftlich und persönlich als erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist mit Sicherheit der bessere Weg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war mein Mann, weil ich mit ihm gemeinsam die Ziele verfolge, die wir uns gesteckt haben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung bedeutet für mich, daß unsere Gäste zum Großteil Freunde geworden sind.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt in unserer Branche vor allem große personelle Probleme; am Arbeitsmarkt ist nicht das qualifizierte Personal vorhanden, das wir eigentlich benötigen würden. Weiters ist der administrative Aufwand immens hoch, viele Unternehmer unterschätzen sich dahingehend und scheitern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man betrachtet meinen Mann und mich teilweise etwas neidisch, weil wir sehr oft im medialen Mittelpunkt stehen, aber grundsätzlich werden wir im Freundes- und Bekanntenkreis sehr geschätzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle bei meinem Erfolg; sie sind der Garant für meine Lebensqualität.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich zählt fachliche Qualifikation ebenso wie der persönliche Eindruck, ich lege Wert auf gepflegtes Äußeres und die Reputation eines Bewerbers, die ich durch Information bei Kollegen erfahre.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch mein Vorbild. Ich verlange von niemandem mehr, als ich selbst leisten kann. Ich versuche immer, besser informiert zu sein als meine Mitarbeiter selbst, weil sie mit Fragen zu mir kommen; beispielsweise befasse ich mich zur Zeit sehr eingehend mit unserer neuen EDV-Anlage, obwohl ich selbst nie damit arbeiten werde. Wenn es Probleme gibt, versuche ich sie offen zu besprechen; ich bin generell immer freundlich.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß ich respektiert und geachtet, wenn auch nicht immer geliebt werde; im Allgemeinen haben wir ein sehr gutes Verhältnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, meine Arbeitszeit mit jener meines Mannes abzustimmen, wir unternehmen sehr viel gemeinsam und können die beiden Bereiche sehr gut vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Das kommt immer auf die Anforderungen an; ich besuche jedoch mindestens zwei bis drei Seminare pro Jahr, mit der Euro-Umstellung waren es mehr. Daneben bilde ich mich durch Fachliteratur weiter und informiere mich permanent über neue Trends.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein Beruf sollte Berufung sein und nicht ein Mittel, um sich die Freizeit zu finanzieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit 55 Jahren in Pension gehen und bis dahin den Betrieb mit vollem Einsatz führen, um einen Nachfolger zu finden, für den ich weiterhin als Beraterin tätig sein kann.