Zur Karriere von Reinhard Göpfert

Was waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Ich besuchte ein Benediktiner-Internat in Metten an der Donau, wo ich 1970 mein Abitur machte. Während meines Zivildienstes arbeitete ich in einem Krankenhaus, was mich dazu brachte, Medizin zu studieren. 1972 ging ich nach München und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität Medizin. Nach meinem Studium hatte ich zunächst ein Jahr eine kleine Allgemeinarzt-Praxis, danach arbeitete ich zweieinhalb Jahre in der Chirurgie des Kreiskrankenhauses Pasing und war dort hauptsächlich in der Ambulanz tätig. Anschließend arbeitete ich ein Jahr lang in der Gynäkologie und entschied mich bei diesem Fach zu bleiben. Ich arbeitete dann noch dreieinhalb Jahre in der Haas-Klinik - einer Frauenklinik - in München. 1987 promovierte ich und Ende 1987 machte ich auch meine Facharzt-Prüfung im Bereich Gynäkologie. In der Haas-Klinik lernte ich auch meine Frau kennen und wir beschlossen, gemeinsam eine Praxis zu eröffnen. Im Januar 1988 übernahmen wir die Praxis eines Kollegen. 1996 zogen wir mit unserer Praxis einige Häuser weiter in neue Räume, die wir auch architektonisch mitgestalten konnten.

Zum Erfolg von Reinhard Göpfert

Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit im Beruf; er bedeutet für mich auch gewachsenes Selbstbewußtsein durch den Zustrom der Patienten, durch ihre Anerkennung. Ansonsten bedeutet Erfolg für mich, daß ich meine Arbeit gerne mache, mich wohlfühle auch wenn sehr viel zu tun ist. Natürlich spielt auch der finanzielle Erfolg eine Rolle.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ein Schlüssel zu meinem Erfolg ist sicherlich meine Frau. Wir sind ein sehr gutes Team, das sich gegenseitig fördert, fordert und ergänzt. Meinen spezifischen Erfolg macht sicher mein persönlicher Umgang aus, mein Wesen, wie ich mit den Frauen umgehe. Das ist meine Offenheit, ich beziehe die Patientinnen in die Entscheidungen mit ein, arbeite mit ihnen zusammen. Es liegt sicher auch daran, daß ich keine Fließbandarbeit mache, sondern die Patientinnen spüren lasse, daß ich jetzt für sie da bin.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus meiner Familie; meine Frau gibt mir sehr viel Kraft. Wir harmonisieren sowohl im Privat- als auch im Berufsleben wunderbar und ergänzen uns sehr gut. Ich bin eher der Intuitive, sie ist eher ein rationaler Mensch - von dieser Mischung profitieren wir beide. Meine Kinder sind für mich eine große Motivation und Kraftquelle. Darüber hinaus schöpfe ich auch aus dem Glauben an ein übergeordnetes Wesen, eine höhere Instanz, Kraft und Energie, wie auch aus der Musik. Ich spiele selbst Geige, das fördert meine Konzentrationsfähigkeit - nachdem ich Geige spiele bin ich richtig erholt. Außerdem macht mir das Laufen sehr viel Freude und gibt mir ebenfalls Energie.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Ich konzentriere mich nicht, sondern stelle einfach fest, daß es so eben im Moment ist. Man muß das nicht Veränderbare akzeptieren und sich die Freiheit offenhalten aufzuhören, wenn es keinen Sinn mehr macht und dann etwas anderes suchen. Man muß erkennen können, wann es notwendig ist, etwas Neues zu machen. Da ist es natürlich wieder von Vorteil, daß wir zu zweit sind - da können wir uns gegenseitig stützen, wenn einmal einer einen Durchhänger hat.Was sind
Ihre Ziele?
Im beruflichen Bereich möchte ich den Anteil der Praxis, der regierungsunabhängig ist - also den an Privat-Patienten - erhöhen, um nicht mehr so abhängig zu sein. Ich möchte weniger arbeiten, mehr Zeit für private Dinge haben, wie etwa Lesen, Nachdenken, Schreiben.Haben Sie einen Ratschlag für den Erfolg? Man muß versuchen herauszufinden, wo das Herz und die Hingabe liegen - das sollte man dann machen. Man sollte nicht darauf schauen, was das meiste Geld bringt.Spielt Anerkennung für Sie eine Rolle? Sicher - ich freue mich sehr über Anerkennung - auch einfach jene, daß die Leute zufrieden gehen und wiederkommen.Haben Sie ein Lebensmotto? Ja, vielleicht: nicht stehenbleiben, immer weitergehen und Neues dazulernen, sich verändern. Damit neue Herausforderungen annehmen und auch neue Fähigkeiten dadurch erwerben.