Zur Karriere von Kurt Hauer

Wie war Ihr Werdegang?
1978-83 Ausbildung TU Wien. Assistent an der TU für Tribotechnik, 1980-86 Leiter Konstruktion und Entwicklung bei Berndorf Metallwaren GmbH, 1986-93 bei Futurit Werk AG, zuerst stellvertretender Betriebsleiter (1987), Vertriebsleiter der Produktpalette Niox (1988), zusätzlich Produkt-Management (1989), Produktionsverantwortung (1990), Erteilung der Prokura, Verleihung des Diensttitels Direktor (1991), Leitung des kompletten Bereiches Lichttechnik Niox (1991-93), Bestellung zum Vorstandsmitglied (1993), Geschäftsführer Niox Fahrzeugbeleuchtungen GmbH (1997), seit 1. Juni 1997 Leitung der strategischen Geschäftseinheit Land- und Baumaschinen der Hella KG Deutschland in Wien.

Zum Erfolg von Kurt Hauer

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Wenn ich das auf die Theorie der Wirtschaft beziehe, die Erreichung der kurzfristigen Ziele, aber auch mittel- und langfristige Strategien umzusetzen. Wenn man das auf das Privatleben bezieht, wäre das die erfolgreiche Kombination von Familienleben mit Geschäftsleben. Wenn man älter wird, ist der berufliche Werdegang immer mehr mit Verantwortung gepflastert, die man erst dann spürt, wenn man die Konsequenzen daraus ziehen muß.Sehen Sie Ihren Weg als erfolgreich? Eine 100-prozentige Erfolgsbejahung ist in der heutigen Wirtschaft sehr schwierig. Ich sehe mich soweit erfolgreich, als ich die Zielsetzungen, die Besitzer oder Finanziers an mich gestellt haben, mit Kreativität und neuen Ideen in die Realität umgesetzt habe. Industriepolitisch meine ich, daß man nicht versuchen darf, die Tiefe der Problematik ständig auf sich zu beziehen. Denn, jeder ehrgeizige Mensch strebt Perfektionismus an.Was sollte man beachten, um erfolgreich zu sein? Wenn man in seinem Aufgabengebiet routiniert aus dem Bauch heraus entscheidet, den Kopf frei hat, dann stellt sich Erfolg ein. Sein Privatleben soll man nicht aus den Augen verlieren, weil man sonst dem Workaholic Aspekt verfällt und die persönliche Zufriedenheit verliert.Wo liegen Ihre Stärken? Das Durchhaltevermögen und daß ich die Dinge permanent in Frage stelle. So stößt man auf neue Ideen, die als Ansatz zu neuen Aufgaben führen. Es ist so, daß man in der heutigen Zeit permanent Substanz investieren muß.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Die Komponente des Privatlebens ist dabei sehr wichtig.Wie gehen Sie mit Teamarbeit und Motivation um? Früher hat der patriarchalische Stil zur heutigen Wirtschaftsstruktur geführt. Durch die offenen Grenzen und Kommunikationsvielfalt hat sich das alles global verändert. Wir müssen eine Mannschaft kreieren, die der Wirtschaft Partner ist und auch für Kunden ein teamorientiertes Umfeld schaffen. Was die Motivation betrifft: nicht delegieren, sondern Kompetenz zeigen und einfordern. Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Die menschliche, offene Ausdrucksform muß vorhanden sein, Charakterfestigkeit, Kompetenz und Bereitschaft, sein Wissen in das Team einzubringen.Wie gehen Sie mit Anerkennung um? Nach dem Motto: Ehre, wem Ehre gebührt.Wie gehen Sie mit Mißerfolg um? Bei dem heutigen, rezessiven Markt muß man auch Mißerlebnisse ertragen können. Die müssen analysiert werden und durch weitere neue Aufgaben wieder aufgefangen werden. Obwohl ich nicht sehr gut damit umgehen kann, weil ich ein ehrgeiziger Mensch bin. Ihre Lebensphilosophie? Das Motto: Bleib´ deiner Linie treu, ich habe immer versucht, direkte Kommunikation und Ausdrucksform nach außen zu leben und weniger diplomatische Spielchen zu treiben, obwohl Diplomatie immer wichtig ist.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Die Hella-Gruppe ist ein Privatunternehmen, das 1999 100 Jahre alt wurde und auf Basis der Technik mit der Autoindustrie/Licht zusammengewachsen ist. Dann kamen die Marketing-Vertriebsstrukturen, die aber das Herz der Firma nicht verändert haben. Die technische Kompetenz und die innovative Zukunftsentwicklung ist eine unserer größten Stärken.