Zur Karriere von Rudolf Schneider-Manns Au

Wie war Ihr Werdegang?
Bis 1958 studierte ich an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seither bin ich freiberuflich bzw. selbständig tätig. Außerdem bin ich seit 1958 ständiger freier Mitarbeiter beim ORF. Ich arbeitete als Bühnenbildner an verschiedenen Theatern in Wien, in den Bundesländern und im Ausland, gleichzeitig betreute ich verschiedene architektonische Aufgaben an vielen österreichischen Theatern. Außerdem war ich in München, Konstanz, Mainz und Luzern tätig. Auch arbeitete ich bei Fernseh- und Spielfilmen im In- und Ausland mit. Seit 15 Jahren bin ich ständiger Architekt für die Imperial-Hotels und war für die Umbauarbeiten zuständig.

Zum Erfolg von Rudolf Schneider-Manns Au

Was ist für Sie Erfolg? Persönlicher Erfolg setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: Aus einer Portion Glück, aus Arbeit und aus Konsequenz. Als ich seinerzeit am Volkstheater begann , hatte ich eigentlich vor, ins Ausland zu gehen und hatte damals schon eine Vereinbarung mit einem Theater in Deutschland. Durch Zufall entschloß ich mich aber doch, in Wien zu bleiben. Vielleicht wäre ich noch erfolgreicher geworden, wäre ich damals nach Deutschland gegangen. Ich zog mich dann vom Theater etwas zurück und wollte intensiver in Wien tätig sein. Da war vielleicht auch etwas die Bequemlichkeit ausschlaggebend. Ich reise zwar privat gern, aber in Wien zu arbeiten ist dann doch komfortabler.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht unbedingt als sehr erfolgreich. Ich hatte immer relativ viel zu tun und auch Erfolg, aber es gibt sicherlich erfolgreicherer Menschen als mich. Meine Arbeit wird anerkannt, und damit bin ich zufrieden.In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Die Entscheidung in Wien zu bleiben und der Verzicht auf eine internationale Karriere als Bühnenbildner waren jene Entscheidungen, die meine Karriere positiv beeinflußt haben.Aber mir fiel der Verzicht trotz interessanter Angebote aus dem Ausland sehr leicht. Der Grund war wahrscheinlich meine Liebe zu Wien.Hat die Fotografie auf Ihrem Karriereweg eine Rolle gespielt? Schon während meiner Schulzeit in Salzburg fotografierte ich für die Amerikaner. Danach fotografierte ich auch in der Schule, z.B. für Schul-Skikurse und arbeitete die Fotos auch selbst aus.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? So wie ich mich mit einem Stück beschäftigen muß, beschäftige ich mich auch mit der Architektur. Als Bühnenbildner muß man über die unterschiedlichsten Arbeiten Bescheid wissen. Dieses Spektrum an Wissen hilft mir auch in der Architektur. Gerade jetzt ist eine Zeit, in der man viel mit neuen Materialien arbeitet - das alles erfährt man als Bühnenbildner.Spielen Mitarbeiter beim Erfolg eine Rolle? Ich hatte immer gute Mitarbeiter, manche sind bereits seit über 15 Jahren bei mir, mit denen arbeite ich hervorragend zusammen. Mit den langjährigen Mitarbeitern verbrachte ich oft mehr Zeit als mit meiner Frau.Welche Rolle spielt die Familie? Ich bin ein Mensch, der nicht gern allein ist. In zweiter Ehe bin ich jetzt schon 15 Jahre verheiratet, diese Ehe gibt mir viel Kraft.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Wenn ich am Pferd sitze oder wenn ich der Gartenarbeit fröne, erhole ich mich.
Ihre Ziele?
Das momentane Hauptprojekt, die Renovierung des Theater in der Josefstadt, wird mich wohl auch noch einige Jahre beschäftigen - ich denke an einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren.
Ihr Lebensmotto?
Ich bin ein Mensch, der immer sucht. Ich versuche immer tolerant zu sein, ich lehne jede Art von Gewalt ab.

Drei Bildbände über Griechenland: Traumreisen in der Ägäis, Traumreisen Kreta und Traumreisen Peloponnes, herausgegeben vom Moldenverlag.