Zur Karriere von Michael Dobersberger

Wie war Ihr Werdegang?
Meine Lehre als Koch und Kellner absolvierte ich in Salzburg und Oberösterreich. Nach Abschluß der Lehre war ich bis Mai 1984 als Koch im Österreichischen Hof in Salzburg beschäftigt, danach kochte ich eine Sommersaison im Hotel Bellevue in Bad Gastein. Danach legte ich in Wien die Konzessionsprüfung für das Hotel- und Gastgewerbe ab. Ende 1984 bis Oktober 1986 war ich in der Schweiz als Chef de Partie und Sous-Chef tätig. Während dieser Zeit besuchte ich einige Weiterbildungskurse mit Themen wie Mitarbeiterführung, Produktionsplanung und Küchenorganisation. Leider mußte ich bedingt durch den Ablauf der Aufenthaltsbewilligung nach Österreich zurückkehren, wo ich während der Wintersaison 1986/87 in Saalbach als Sous-Chef arbeitete. Dort lernte ich meine Freundin kennen und blieb deswegen vorerst in Österreich: Sommersaison 1987 in Millstatt als Sous-Chef und Wintersaison 1987/88 wieder in Saalbach, diesmal als Küchenchef im Restaurant Vitrine im Alpenhotel, wo wir eine Haube erkochten. Bevor ich 1988 eine viersemestrige Ausbildung zum Betriebswirt für das Hotel- und Gaststättengewerbe an der Bavaria Hotelfachschule in Altötting/Bayern begann, verdiente ich mir noch etwas Schulgeld als Chef de rang im Marchfelder Hof. Das Schulgeld für diese beiden Jahre betrug 50.000,-- DM, welches ich selbst finanzieren mußte - teils durch meine Ersparnisse aus meiner Tätigkeit in der Schweiz, teils durch etliche Nebenjobs bei Staatsempfängen und Kongressen im Organisations- und Servicebereich. In dieser Zeit lernte ich viele verschiedene Betriebe kennen und konnte dadurch wertvolle Erfahrungen sammeln. Auch die Ausbildung zum Diätkoch und die Ausbildnereignungsprüfung für Deutschland habe ich damals absolviert. 1988 führte uns eine Studienreise mit der Hotelfachschule für drei Wochen nach China. Im Zuge der Ausbildung folgten noch andere Auslandsaufenthalte, um neue Kulturen kennenzulernen und weltoffener zu werden. 1990 kam ich nach Wien zurück und nahm bei DO&CO eine Stelle als Cateringleiter im Partyservice an. Meine Aufgabe war, Feste zu organisieren und durchzuführen - von A bis Z. Ende 1991 bis Mai 1995 war ich Abteilungsleiter für das Partyservice und Eventcatering. Im Juni 1995 wechselte ich zu DO&CO Casino Baden, wo ich als Geschäftsführer für den Aufbau und Betrieb der dortigen Gastronomie verantwortlich war. 1996 begann ich parallel zu meiner Tätigkeit ein General Management Programm bei der LIMAK in Linz: Innerhalb eines Jahres war ich 88 Tage - oft am Wochenende und als Abschluß ein Amerikaaufenthalt in Atlanta - auf Seminaren. Der Höhepunkt war ein fünfwöchiger Aufenthalt an der Roberto C. Goizueta Business School an der Emory University. Danach wechselte ich in die Zentrale von DO&CO, wo ich die Verantwortung für den Event- und Cateringbereich übernahm. Im Zuge des Börsenganges 1998 wurde ich in den Vorstand der DO&CO Restaurants & Catering AG berufen.

Zum Erfolg von Michael Dobersberger

Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich denke schon, da ich Vieles erreicht habe, wofür andere ein ganzes Leben kämpfen. Meine Erwartungen sind übertroffen worden.Was ist für Erfolg ausschlaggebend? Erfolg kann es nur geben, wenn der Job Spaß macht.
Ihr Erfolgsrezept?
Kompromißlosigkeit im Bereich Qualität und Dienstleistung, und das Annehmen von Herausforderungen.Ihre Vorbilder? Uli Prager, er ist der Begründer von Mövenpick.Kennen Sie Rückschläge und wie gehen Sie damit um? Ja, als ich die Schweiz verlassen mußte, da meine Aufenthaltsbewilligung durch die Ausländerbehörde nicht verlängert wurde. Als zukunftsorientierter Mensch wandte ich mich neuen Herausforderungen zu.Wie werden Sie von Freunden und Mitarbeitern gesehen? Meine Freunde sehen mich als Workaholic, meine Mitarbeiter sehen mich sicher als strengen, aber gerechten Vorgesetzten. Ich bin immer offen für Probleme meiner Mitarbeiter.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Anerkennung gab es immer, außerdem bekomme ich Feedback von meinen Kunden. Das brauche ich, man wächst damit, auch wenn es einmal etwas Negatives ist - man lernt daraus.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Kraft gibt mir, wenn ich große Aufgaben bewältigt habe. Sie kommt aus der Freude an der Arbeit.
Ihre Ziele?
Ich hatte nie eine Karriereplanung, ich habe immer nur versucht, meine Arbeit 150-prozentig zu erledigen. In dieser Branche machte ich schon jeden Job. Es kommt auch heute noch vor, daß ich bediene, und ich mache es immer wieder gern.Ihr Rat zu Erfolg? Aufgeschlossen sein für Neues. Ausbildung ist sehr wichtig - auch wenn man das Gelernte momentan nicht braucht.