Zur Karriere von Christoph Römer

Welche waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte an der Technischen Universität Wien „technische Mathematik“, erlangte im Jahre 1990 den akademischen Titel Dipl.-Ing. und promovierte zum Doktor der Technischen Wissenschaften im Jahre 1993. Von 1994 bis 1995 fungierte ich als Senior Consultant für eCommerce Lösungen und ISP-Dienste bei Cap Gemini. Als Manager im Bereich Telecommunication & High-Tech war ich von 1995 bis 2001 bei Accenture tätig. Die Position eines Geschäftsführers in Österreich hatte ich bei DMR-Consulting von 2004 bis 2005 inne. Im Jahre 2005 erfolgte die Gründung der Ventum Consulting, welche ich als geschäftsführender Gesellschafter leite. Neben meiner Tätigkeit als Geschäftsführer absolvierte ich im Jahre 2009 die Ausbildung zum CISA (Certified Information System Auditor).

Zum Erfolg von Christoph Römer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg im Berufsleben bedeutet für mich in allen Bereichen Zufriedenheit zu erlangen. Dazu zählen für mich soziale, intellektuelle, inhaltliche und monetäre Aspekte.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke schon. Ich bin im Sinne der oben genannten Aspekte weitgehend zufrieden mit meinem beruflichen Werdegang. Die Gründung des Unternehmens war sicherlich ein Grundstein des Erfolgs. Heute blicken die Gründungspartner auf nahezu zwanzig Jahre Erfolg zurück. Wir sind stolz auf unser Team und das positive Feedback, das wir auch vom Markt bekommen.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In unserer Branche gibt es viele Facetten des Erfolges. Als Beratungsunternehmen führen wir Projekte im Auftrag unserer Kunden durch. Wir beraten und unterstützen größere Konzerne beim Lösen ihrer Probleme. Dabei ist unsere Tätigkeit als Dienstleistung zu verstehen, denn der Kunde steht im Mittelpunkt und es bedarf starker Kundenorientierung und einer Lust an der Zusammenarbeit mit Menschen. Ein hohes Maß an Flexibilität ist hierbei unabdingbar. Neugierde und Aufgeschlossenheit möchte ich ebenfalls als wesentliche Faktoren nennen. Es ist in unserem Metier unumgänglich sich Kenntnisse über neue Themen anzueignen, auch wenn man sich dabei außerhalt der Komfortzone bewegt. Unsere Mitarbeiter*innen sind angehalten, sehr offen und lernbegierig zu sein.

Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Beides hat ihren Stellenwert, denn der optimale Mix orientiert sich an Themen und Phasen. In der vertrieblichen Phase ist Originalität wichtig um sich zu differenzieren, um Botschaften klar setzen zu können und um sich vom Mitbewerb zu unterscheiden. In der Projektdurchführung bringt Originalität zwar die Würze, obwohl sich erprobte Abläufe wiederholen.

Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfuhr Wertschätzung und Zustimmung sowohl vom Mitarbeiterteam für die Führungsarbeit und auch von Kunden für unsere Serviceleistungen. Zufrieden Kunden und Mitarbeiter sind die größte Anerkennung.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eine große Herausforderung sehe ich in der Suche nach qualifizierten MitarbeiterInnen. Diese dann für unsere Branche zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten ist schwierig. Während früher Karriere und berufliches Engagement für viele nahezu bedingungslose Werte waren, sind die jüngeren Generationen bedachter auf einen Ausgleich mit ihrem sozialen Leben außerhalb der Berufswelt und ihren persönlichen Werten, die oft höher gestellt werden. Diese Situation ist nicht zu beklagen, im Gegenteil, sie stellt aber eine Herausforderung für ein Beratungsunternehmen dar, das sich im harten Wettbewerb um Kunden und um Mitarbeiter befindet. Der Kunde erwartet ein außergewöhnliches Engagement, hohe Flexibilität und eine spürbare Wertschöpfung des Beraters in allen Phasen des Projektes, während der Berater die Work-life-Balance -berechtigterweise- nicht aus den Augen verlieren will. Dieses Spannungsfeld bestmöglich zu auszugleichen, ist eine der größten Herausforderungen in unserer Branche. Eine weitere große Herausforderung sehe ich darin, mit den schnellen Veränderungen der heutigen Zeit Schritt zu halten. Die Technologiebranche ist sehr schnelllebig, bei den Mitbewerbern treten neue Player auf den Markt und Kundenorganisationen erfahren ebenfalls ständig Veränderung. Es gilt den Markt genau zu beobachten und darauf Acht zu geben, als Dienstleister nicht unter die Räder zu kommen und seine Vertriebsbeziehungen nicht zu verlieren. Es zeigt sich, wie wichtig es ist, Veränderungsprozesse zu beobachten und die eigene Dienstleistung darauf abzustimmen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der fachlichen Komponente sind es die klassischen Beraterfähigkeiten wie Kommunikation, Präsentationsfähigkeit die wir im Bewerbungsprozess auch überprüfen. Schlagfertigkeit im Gespräch, Flexibilität und auch die Bereitwilligkeit die Komfortzone verlassen zu wollen, sollten vorhanden sein. Der oder die Bewerber*in sollte eine „Persönlichkeit“ sein.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Neue Mitarbeiter werden von Beginn an, in Projekte eingebunden und lernen so die Aufgabenstellungen kennen. Darüber hinaus versuchen wir Teamgefüge aufzubauen und den neuen Mitarbeitenden einen Projektleiter, oder Senior-Berater zur Seite zu stellen. Dabei ist uns wichtig, dass sich Mitarbeitende gut aufgehoben und sicher fühlen und trotzdem Aufgaben ausüben können. Am Ende ist persönlicher Erfolg der beste Motivator.

Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In unserem Metier ist der Mitbewerb stark präsent. Der Mitbewerb ist für mich aber auch immer ein potentieller Partner, um eine Dienstleistung gemeinsam erbringen zu können. Heutige Projektpartner treten möglicherweise schon morgen als erstzunehmende Konkurrenten auf und umgekehrt. Dem Mitbewerb in diesen wechselnden Rollen adäquat auf Augenhöhe zu begegnen erfordert Flexibilität.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Kompetenzen in unterschiedlichsten Bereichen zeichnen uns aus. Wir investieren in Kompetenzaufbau um zum Erfolg zu kommen. Der Erfolg für den Kunden ist uns wichtiger als unser punktueller projektspezifischer Gewinn, auch wenn man natürlich nicht dauerhaft negative Deckungsbeiträge auf Projekten einfahren kann. Der Zweck unserer Arbeit ist es, immer die maximale Wirkung in Hinblick auf Ihre strategische Zielsetzung zu entfalten. Darum wollen wir auch keine vorgefertigten Lösungen verkaufen. Zuerst wollen wir die strategischen Ziele verstehen. Nur dann können wir die wirksamen Erfolgsfaktoren herausarbeiten, mit denen unsere Kunden diese Ziele tatsächlich erreichen. Ausgehend von diesen Erfolgsfaktoren formen wir durch die intelligente und interdisziplinäre Vernetzung unserer Expert*innen ein Team, das unsere Auftraggeber optimal unterstützt. Wir verknüpfen unsere fast 20-jährige Branchen- und Facherfahrung als Business- und IT-Beratung mit modernsten Methoden und Technologien.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die wechselseitige Anerkennung des persönlichen beruflichen Anspruchs und der beruflichen Rahmenbedingungen ist entscheidend in einer Partnerschaft. Die Familie hat naturgemäß den höchsten Stellenwert, aber man muss auch Lösungen suchen, die es ermöglichen Privates und Berufliches in Einklang zu bringen. Dies erfordert viel Verständnis von allen Beteiligten aber auch den Anspruch und die Fähigkeit die gemeinsame Zeit wirklich genießen zu können. Mit zwei erwachsenen Kindern ist es mittlerweile einfacher geworden. Wichtig ist mir im privaten Umfeld Kraft für die beruflichen Aufgaben schöpfen zu können.

Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich versuche die sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen, neue Methoden, Konzepte und Informationen aufzunehmen und dadurch mein bestehendes Knowhow zu erweitern. Mein Fokus liegt darauf Zusammenhänge zwischen Themen herzustellen. Für die Mitarbeiter*innen haben wir sehr konkrete Kompetenzentwicklungspläne, die wir individuell für jeden anpassen und auch konsequent umsetzen.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die nächsten Generationen brauchen nicht viel Rat von uns, außer vielleicht, dass sie sich auf Ihre Stärken und ihre Intuition verlassen, wertebasiert handeln und positiv in die Zukunft schauen sollen. Wir als Gesellschaft haben den kommenden Generationen einen großen Rucksack mitgegeben, in dem viel Nützliches aber auch große Bürden enthalten sind. Insofern kann ich nur hoffen, dass sie schlauer und innovativer sind als wir, um die großen Probleme auf unserem Planeten zu lösen. Und der Weg dazu führt immer über einen selbst, denn niemand soll darauf hoffen oder warten, dass jemand anderer die Sachen schon anpacken wird. Das gilt natürlich auch für die ganz persönlichen und lokalen Herausforderungen im Leben - im Beruf wie im Privaten.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben den Vorteil, vollkommen unabhängig agieren zu dürfen. Ich muss keine Ziele verfolgen, die mir ein Investor vorgibt. Stabilität und Wachstum sind für unsere Mitarbeiter*innen ebenso von Bedeutung, wie die Weiterentwicklung des Unternehmens. Als einer der wichtigsten Punkte dabei, stellt sich die Herausforderung, die richtigen Führungskräfte zu finden, die die Zukunft des Unternehmens weitergestalten wollen, dar.