Zur Karriere von Andreas Oberhofer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Matura am Akademischen Gymnasium in Innsbruck 1972 begann ich in Innsbruck Medizin und Psychologie zu studieren. 1979 promovierte ich zum Doktor der gesamten Heilkunde. Anschließend absolvierte ich den Turnus in Melk und Waidhofen an der Ybbs. An der Kinderklinik Innsbruck konnte ich mich nach der Arbeit im Bereich der EEG-Untersuchungen und Veröffentlichung von Publikationen meinem speziellen Interesse, der bewegungsorientierten Körpertherapie, zuwenden und an der CP (Cerebral Palsy)-Ambulanz unter Dr. Haberfellner die Ausbildung in Bobath Therapie beginnen. Ich wurde auch in die Therapie nach Vojta eingeführt. 1984 eröffnete ich meine Praxis in Innsbruck. Gleichzeitig war ich lange Jahre Kurarzt im Hotel und Kurzentrum Lanser Hof. Ich hatte weiters über sechs Jahre lang eine wöchentlich erscheinende Kolumne in der Tiroler Tageszeitung, die sich Der Hausarzt nannte, und bin wissenschaftlicher Beirat der IMAT (Internationale Medizinische Akademie für Thermometrie).

Zum Erfolg von Andreas Oberhofer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Werte, meine Gefühle und meinen Sinn leben zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, absolut.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bringe den Patienten eine sehr große Zuneigung entgegen und nehme sie ernst. Ich will auch nicht an der Oberfläche stehenbleiben, sondern nach den Ursachen forschen. Ich sehe jeden Patienten als Ganzheit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, da gibt es einen deutschen Kollegen, Dr. Martin Stübler. Er hat mich sehr beeindruckt, weil er eine Einheit von Intelligenz und Gefühlen bildet und hinter seinen Überzeugungen steht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bedeutet für mich, daß es meinen Patienten und auch meinen Angehörigen gut geht. Von wissenschaftlicher Seite her ist es sicher auch Anerkennung, wenn ich von Kollegen geschätzt werde. Aber wichtiger ist mir die Rückmeldung von den Menschen, mit denen ich arbeite oder für die ich arbeite.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt auf jeden Fall ein Problem, das mir als ungelöst erscheint, nämlich die vollkommen unglückliche Verquickung von Medizin und Geld. Das stellt ein riesiges Problem dar. Aufgrund der anonymen Kassenleistung weiß kein Mensch mehr, was medizinische Leistungen kosten. Man müßte da andere Möglichkeiten finden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind für mich eine erweiterte Familie und ganz wichtig für den Erfolg. Wenn ich mit meinen Mitarbeitern nicht zurechtkomme, hat das auf mich persönlich und letztlich auf die Praxis Auswirkungen. Meinen Mitarbeitern sind meine Patienten sehr wichtig, und es war sehr schwierig, so ein gutes Team zu finden, das mit mir konform geht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist sicher schwierig, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Für mich persönlich ist es wichtig, viel mit meinen Kindern zu unternehmen. Kinder stellen einen ganz speziellen Wert im Leben dar.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist ein riesiges Thema in meiner Branche. Ich bin sicher im Jahr ein Monat auf externer Fortbildung, besuche Seminare und Kongresse. Dazu kommt noch das Studium von Fachliteratur, das praktisch jeden Tag stattfindet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich jeden Abend in den Spiegel schauen können. Ich habe schon einiges im Leben erlebt, große Fernziele haben für mich keinen so großen Wert mehr. Ich habe begriffen, daß die Zukunft heute geschieht.
Ihr Lebensmotto?
Im Hier und Jetzt leben. Ich habe auch die persönliche Erfahrung gemacht, daß Visionen Realität werden. Es ist wichtig, daß im Leben das Gefühl der Liebe gilt. Ohne Liebe ist alles andere wertlos.

Wissenschaftliche Artikel für Fachzeitschriften, sechs Jahre lang wöchentliche Kolumne "Der Hausarzt" in der Tiroler Tageszeitung.