Zur Karriere von Renate Krenn

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Fachschule für wirtschaftliche Frauenberufe, brach allerdings nach einem Jahr diese Schulbildung ab, um im Österreichischen Verkehrsbüro eine Lehre zum Reisebüroassistenten zu beginnen, die ich 1987 erfolgreich beendete. Bis 1991 arbeitete ich weiter im Österreichischen Verkehrsbüro und schied schließlich als stellvertretende Filialleiterin für allgemeine Flug-- und Schiffsreisen aus, um zu Kuoni zu wechseln, wo ich bis 1992 für Gruppen- und Studienreisen zuständig war. Danach drückte ich wieder die Schulbank, um bei Humboldt innerhalb zwei Jahren erfolgreich die Externistenmatura zu absolvieren. In dieser Zeit unterstützten mich meine Eltern finanziell, und ich erhielt auch staatliche Beihilfen. Von Oktober 1994 bis Ende 1999 studierte ich an der Wirtschaftsuniversität Wien, im Sommer 2000 erfolgte meine Sponsion zum Magister. Noch bevor ich mit dem Studium fertig war, konnte ich einen Arbeitsvertrag mit der TPA Control Wirtschaftsprüfung GmbH unterschreiben, wo ich zunächst als Revisionsassistent sowie Berufsanwärter zum Steuerberater und später als Prüfungsleiterin vor Ort tätig war. 2004 wurde ich von einem Klienten abgeworben und wechselte als Leiterin der Finanzen und Prokuristin in die F-Con Pharma AG. Diese erste leitende Position übte ich bis Februar 2005 aus und war danach für die Eckert & Ziegler F-Con Deutschland GmbH mit Sitz in Holzhausen an der Haide bei Wiesbaden in Deutschland als Leiterin des Finanz- und Rechnungswesens tätig. Ich begleitete des Unternehmen auf der Suche nach einem Investor, den wir in Berlin fanden. Die Integration, an der ich noch beteiligt war, war mit Ende Jänner 2006 beendet - und damit meine Tätigkeit. Mit April 2006 trat ich in die WirtschaftsBlatt GmbH ein, wo ich anfänglich als Leiterin der Buchhaltung und später als Leiterin der Finanzen tätig war, ehe ich im August 2006 die Geschäftsführung der WirtschaftsBlatt Marketing GmbH, einer Tochter der WirtschaftsBlatt Verlag AG, übernahm. Zusätzlich verantworte ich die Leitung der Finanzen für den Verlag. Die WirtschaftsBlatt Verlag AG gibt es seit 1995. Wir produzieren das WirtschaftsBlatt, eine reine Wirtschaftstageszeitung, die fünf Mal wöchentlich erscheint. Die Marketing GmbH wurde 1998 als Dienstleistungsgesellschaft gegründet, um das Personal in einer eigenen Gesellschaft unterzubringen. Der Umsatz der Marketing GmbH betrifft auch die Kleinanzeigen im WirtschaftsBlatt.

Zum Erfolg von Renate Krenn

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg liegt darin, daß ich jene Ziele, die ich mir setzte, erreichen konnte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Stolz bin ich darauf, daß ich nach meiner Entscheidung, die ich in jungen Jahren traf, einsah, daß sie die falsche war und einen neuen Weg suchen und finden konnte. Erst in der Maturaschule fand ich meine Begabung. Ich nützte jede Chance aus, die ich in meinen verschiedenen Positionen bekam.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein kommunikativer Mensch und arbeite gerne mit Menschen. Ich mache meinen Job gut, bin genau und verläßlich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern unterstützten mich in allen meinen Entscheidungen und gaben mir die Möglichkeit der freien Berufswahl. Sie standen hinter mir, als ich mich bald ins Berufsleben begab und danach mein Studium begann. Meine Mutter war Bilanzbuchhalterin und hat mich somit durchaus auch beruflich geprägt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es muß eine Kommunikationsbasis vorhanden sein. Von den Fähigkeiten her müssen natürlich gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, und im persönlichen Gespräch stellt sich für mich sehr rasch heraus, ob der Bewerber akzeptabel ist. Zeugnisse sind für mich nicht ausschlaggebend für eine Einstellung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kommt nur dann zu kurz, wenn es beruflichen Streß gibt. Ich kann mir meine Zeit für Freizeitaktivitäten sehr gut einteilen. Eine Auszeit vom Beruf muß sein, damit die Kreativität erhalten bleibt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich brauche circa eine Woche für Weiterbildung in Form von Literaturstudium. Seminare besuche ich weniger.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer nicht wirklich zu einem handwerkliche Beruf tendiert, sollte auf alle Fälle Matura machen. Ein Studium ist nicht unbedingt notwendig, oft ist es gut, zunächst einige Jahre zu arbeiten, bis man sich auf ein Ziel festlegt. Flexibilität ist heute unbedingt notwendig. Es ist auch gut, sich in mehreren Berufen auszubilden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich sehe mich nicht als Mensch der ersten Reihe und strebe nicht danach, in den Vorstand aufgenommen zu werden.