Zur Karriere von Karl C. Reiter

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura 1999 an der Handelsakademie Schwaz absolvierte ich das Tourismuskolleg Innsbruck, das ich 2001 abschloß. Anschließend war ich einige Zeit im Hotel InterContinental in Wien und in der Traube Tonbach in Baiersbronn/Deutschland tätig, bevor ich 2003 in den elterlichen Betrieb wechselte, das Posthotel Achenkirch am Achensee, in dem ich seit 2004 als Geschäftsführer fungiere. In einem Familienunternehmen geht eine Karriere schneller voran als in einem anderen Betrieb.

Zum Erfolg von Karl C. Reiter

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu erreichen, die mir wichtig sind, und die mich auch persönlich voranbringen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition erachte ich mich als erfolgreich. Im Betrieb läuft es gut, die Nächtigungszahlen stimmen, und dies bestätigt mich in meinem Tun. Die Erwartungshaltung meines Umfeldes war natürlich schon recht groß, da ich einen sehr gut funktionierenden Betrieb übernommen habe. Dies erzeugte schon einen gewissen Druck von außen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin im elterlichen Betrieb aufgewachsen und wurde von meinen Eltern auch schon früh in das Geschehen miteinbezogen. Neben meiner Ausbildung spielte sicherlich auch mein persönliches Engagement eine große Rolle. Ich bin stets präsent und gehe mit Ehrgeiz, Spaß und Freude an die Arbeit heran.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Im Betrieb versuche ich die Abteilungsleiter miteinzubeziehen bzw. von einem neuen Projekt zu überzeugen. Herausforderungen erachte ich als positiv, und deshalb gehe ich auch mit Freude an sie heran.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Jahresabschlußzahlen von 2005 haben mich schon sehr stolz gemacht. Ich vergleiche mich natürlich immer mit meinen Eltern, und wenn ein Geschäftsjahr gut abgeschlossen ist, dann bin ich stolz und fühle mich erfolgreich. Meine Eltern haben aus einem Dorfgasthof ein wunderbares Wellnesshotel geschaffen. Da ich so eine Leistung nicht vorzuweisen habe, ist es schon sehr schwer, einem Vergleich standzuhalten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern haben mich auf jeden Fall sehr geprägt, da sie mich ja auch schon sehr früh in die Belange des Betriebes eingebunden haben. Ich bin meinem Vater, dessen Arbeitsweise mich immer schon sehr geprägt hat, von der Einstellung und der Philosophie sehr ähnlich. In geschäftliche Angelegenheiten und Entscheidungen wurde ich immer miteinbezogen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als größte Anerkennung werte ich, wenn ich von Gästen und auch Mitarbeitern höre, daß das Hotel unter mir gleich gut geführt wird wie unter meinem Vater. Das macht mich stolz. So weiß ich, daß meine Arbeit geschätzt wird und sich lohnt. Ich versuche auch, das Lob der Gäste mit meinen Mitarbeitern zu teilen. Alle Bereiche spielen eine wichtige Rolle, ob Service, Küche, Spa, Dekorationen, es muß einfach alles passen. Wenn Gäste sich bei mir für einen schönen Urlaub bedanken, dann teile ich diese Anerkennung mit den Mitarbeitern - Kritik hingegen trifft mich persönlich, dafür fühle ich mich selbst verantwortlich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne unsere Mitarbeiter wäre der Erfolg des Unternehmens nicht möglich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit meiner persönlichen Anwesenheit im Unternehmen trage ich stark zur Motivation der Mitarbeiter bei. Unter den Mitarbeitern herrscht eine freundschaftliche Stimmung, auch bieten wir ihnen zahlreiche Benefits. So können sie zu bestimmten Zeiten den Wellnessbereich, den Reitstall und den Golfplatz mitbenutzen und sind in ausgezeichneten Personalquartieren untergebracht. Anhand dieser Vorteile merken die Mitarbeiter auch, daß ihre Leistung geschätzt wird.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Hotel ist ein Familienhotel in der vierten Generation. Meine Eltern haben den Betrieb von meinen Großeltern als Gasthof übernommen und ihn zu einem Wellness- und Spa-Hotel ausgebaut. Wir sind bemüht, dem Gast einen schönen, erholsamen Urlaub zu bieten. Wir arbeiten ohne Reiseveranstalter und nehmen auch keine Gruppen auf, unsere Gäste buchen direkt bei uns. So sind wir in der Lage, dem Gast ein gutes Preis/Leistungsverhältnis zu bieten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Sport ist für mich sehr wichtig, um wieder Energie aufzutanken, so kann ich auch besser arbeiten. Ich nehme mir bewußt Zeit für mein Training. Natürlich bleibt weniger Zeit für mein Privatleben, auch fehlt oft die Zeit, Freundschaften zu pflegen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche Vorträge und interessante Seminare. Im Haus bieten wir auch Trainings an.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Bei uns stehen in den nächsten Jahren einige Investitionen in baulicher Hinsicht an. Das ist auch eine große Herausforderung für mich, weil ich zum ersten Mal selbst Entscheidungen in diesem Bereich treffen kann.