Zur Karriere von Angelika Altmann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Studium zur Übersetzerin an der Universität Innsbruck mit den Schwerpunkten Französisch und Italienisch, das ich 1992 abschloß, gründete ich die Übersetzungsfirma in Freistadt. Mein Angebot umfaßt Übersetzungen aus und in folgende Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Tschechisch. Im Jahr 1998 gründete ich zudem das Power Learning Sprachinstitut, wo Sprachkurse für Kleingruppen abgehalten werden.

Zum Erfolg von Angelika Altmann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich grundsätzlich, ausgelastet, aber trotzdem stabil und ausgeglichen zu sein. Darüber hinaus ist es für mich ein Erfolg, daß ich mir trotz beruflicher Teilzeit den gewünschten Lebensstandard finanzieren kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Anfangs nicht. Besonders in meiner Branche braucht man eine lange Startphase, bis ein ausreichend großer Kundenstock vorhanden ist. Die Akquisition von Neukunden erfolgt in den meisten Fällen durch Mundpropaganda. Seit etwa drei Jahren bin ich mit der Auftragsanzahl zufrieden und kann gut davon leben, und seit diesem Zeitpunkt sehe ich mich auch als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Geduld, Hartnäckigkeit und Kontakte waren sicherlich vorrangig ausschlaggebend. Zudem war ein weiterer wichtiger Faktor für meinen Erfolg meine Auslandserfahrung in Frankreich und Italien. Sehr wichtig ist schließlich natürlich die Übersetzungsqualität, das heißt genaues und sorgfältiges Arbeiten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich arbeite gewissenhaft und zuverlässig. Wenn ein Auftrag nicht zu erfüllen ist, wenn jemand beispielsweise 40 Seiten bis zum nächsten Tag verlangt, nehme ich diesen nicht an und verhindere Probleme damit im vorhinein.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ja, eigentlich schon. Es gibt männliche Kunden, die mich als etwas bessere Sekretärin sehen und nicht als eigenständige Unternehmerin mit einem Dienstleistungsangebot. Durch die jahrelange Erfahrung weiß ich jedoch mittlerweile, wie man mit solchen Kunden umgehen muß und trete ihnen mit umso größerem Selbstbewußtsein entgegen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich vor allem durch positive Rückmeldungen meiner Kunden und durch zahlreiche Stammkunden, deren Zufriedenheit mich in meiner Arbeit bestätigt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Probleme gibt es durch die Preistreiberei der vielen Konkurrenten in Österreich. Das ist vor allem dadurch bedingt, daß das Übersetzen ein freies Gewerbe ist und sich jeder, der Fremdsprachen beherrscht, Übersetzer nennen darf. Für die Kunden ist es natürlich schwierig, den Unterschied zu erkennen und qualitativ hochwertige Übersetzungen zu erhalten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Grundsätzlich als realistische Frau mit starken Prinzipien.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken meines Unternehmens sind Flexibilität, Verläßlichkeit, Arbeitsgeschwindigkeit und Genauigkeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn jemand in meiner Branche Fuß fassen möchte, ist es wichtig sich bereits während des Studiums richtig zu orientieren. Das Berufsfeld muß klar sein. So ist es ein wesentlicher Unterschied, ob man sich für das Dolmetschen oder das Übersetzen entscheidet. Das Dolmetschen ist mit sehr vielen Reisen verbunden, und es wird dabei direkt das gesprochene Wort übersetzt. Der Beruf des Übersetzers behandelt geschriebene Sprache wie beispielsweise Geschäftsbedingungen, Betriebsanleitungen, Verträge und verschiedene Unterlagen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Ziel ist, als gerichtlich beeidete Übersetzerin zu arbeiten, wozu ich 2006 eine Prüfung ablegen werde. Weiters möchte ich den Einsatz von Übersetzungsprogrammen mehr in meinen Arbeitsalltag integrieren.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.