Zur Karriere von Lorant Rácz

Wie war Ihr Werdegang?
Nach dem Jus- und Ökonomiestudium war ich ab 1956 als Konzipient und ab 1958 als Anwalt tätig. 1963 wechselte ich zu einer Kanadischen Engineering-Consulting Firma ins Management und war in Kanada und Österreich tätig. Parallel dazu betrieb ich eine kleine Firma im Baugewerbe. 1968 zog sich die kanadische Firma aus Österreich zurück und ich ging zu Wagner Biro in den Export. Ab 1975 war ich Exportleiter für Metalle in der Voest. 1978 machte ich mich im Bereich Anlagen, Metalle und Consulting selbständig. Ich dachte, wenn man mich gut bezahlt, muß ich auch als Selbständiger etwas wert sein.

Zum Erfolg von Lorant Rácz

Was verstehen Sie unter Erfolg? Einmal mehr aufzustehen, als man niedergeschlagen wird. Erfolg und die damit zusammenhängenden Sorgen sind auch eine Frage der Größenordnung.
Sehen Sie sich selbst als erfoglreich? Nein, ich hatte nie den großen Erfolg, habe mich aber auch nie mit Erreichtem zufriedengegeben. Erfolg nehme ich als etwas Selbstverständliches. Mir ist das Gleichgewicht und die Ethik in der Wirtschaft wichtig.
Sehen Außenstehende Sie als erfolgreich? Ja, weil ich ohne Protektion und Privilegien agiere.

Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Verbissenes Ausharren mit einer gewissen Flexibilität. Kompetenz, die aus Können und Wissen resultiert und die Fähigkeit Entscheidungen treffen zu können, herauszufiltern was erfolgversprechend ist und auch einmal nein sagen zu können, sich auch von etwas trennen zu können. Ich habe auch das Glück gehabt zur rechten Zeit am rechten Platz zu sein, habe nicht nur Generalwissen in meinem Bereich, sondern auch Interesse an der Sache. Wesentlich ist auch meine Ethik im Geschäftsleben. Ich mache nichts, was ich nicht auch menschlich vertreten kann.

Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Verhandlungsgeschick, das letztlich in für alle Beteiligten zufriedenstellende Verträge mündet.

Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Der Rückhalt der Familie ist sehr wichtig. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, daß man irgendwo zu Hause ist und dort gut aufgehoben ist.

Haben Sie Anerkennung erfahren?
Es ist mir ein Erfolgserlebnis, wenn ich mit meinem Wissen etwas zustande bringe, wenn ich ein Problem lösen kann, das selbst internationale Konzerne nicht lösen können. So begann auch meine Karriere.

Kennen Sie Niederlagen?
Ja, wenn ich etwas tat, von dem ich schon vorher wußte, daß es nicht gutgeht und ich es trotzdem gemacht habe. Wenn so etwas schief geht, macht man sich Vorwürfe.

Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus meinem Glauben.

Ihre Ziele?
Meine Ziele haben sich im Laufe der Zeit geändert. Seit 6 Jahren bin ich politisch tätig. In der liberalen Partei "Die Demokraten" bin ich der Chefideologe. Zu unserem Parteileitsatz erhoben wir die Menschenrechte. Das ist mir ein Anliegen.

Ihr Lebensmotto?
Ehrlich leben, anderen nicht schaden und jedem das seine gestatten.

Anmerkung zum Erfolg?
Mir ist die Ethik im Geschäft sehr wichtig. Ich habe z.B. keinen Stacheldraht verkauft, weil ich mich dann nicht in den Spiegel sehen könnte. Das Geschäft sollen andere machen. Wir sollten auch die Hersteller von Tretminen auf Schadenersatz verklagen, das ist etwas was ich anstrebe und das sollte doch genauso möglich sein, wie auch die Tabakindustrie in den USA geklagt werden kann. Wenn uns das gelingt hätten wir Österreicher eine Vorreiterrolle.

Ein Ratschlag zum Erfolg?
Nie überheblich werden.

- 2008 Liberalismus - Das europäische Missverständnis
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