Zur Karriere von Karl Dobnigg

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
In wirtschaftlicher Hinsicht verbrachte ich eine harte Kindheit, so kann ich mich erinnern, mit meiner Mutter Himbeeren gepflückt und verkauft zu haben; sie arbeitete zeitweise eine Woche als Erntehelferin für einen Sack Kartoffeln. Dieser Umstand ist deshalb erwähnenswert, weil ich dadurch den sozialen Pfad nie verließ und weiß, wen ich als Politiker zu vertreten habe. Nach der Lehre absolvierte ich die Meisterschule und bildete in Folge mit Herz 20 Jahre lang Lehrlinge in Donawitz aus, dann wurde ich Betriebsrat, und seit 2000 bin ich Betriebsratsvorsitzender. Nachdem dieser ursprünglich von der ÖVP dominiert war, erzielten wir 89 Prozent der Stimmen bei der letzten Betriebsratswahl. Seit 1975 betätige ich mich im Gemeinderat Kammern, wo ich mittlerweile das am längsten dienende Mitglied und seit 2000 Vizebürgermeister bin. Seit dem Jahr 1980 fungiere ich als Spitzenkandidat auf Gemeindeebene,damals sah ich mich einer Zweidrittelmehrheit der Volkspartei gegenüber, im Jahr 2000 wurde die SPÖ erstmals - seit mein Vater das Amt des Bürgermeisters 1947 – 1950 bekleidet hatte - stimmenstärkste Partei unserer Gemeinde mit 1.740 Einwohnern. Allerdings wurde ich nur Vizebürgermeister, da eine Koalition aus ÖVP und FPÖ den Bürgermeister stellt. Auf Bundesebene nehme ich abgesehen von meiner Tätigkeit als Abgeordneter zum Nationalrat das Amt des Seniorensprechers der sozialdemokratischen Fraktion im Parlament wahr. Dabei sehe ich meine Aufgabe darin, der Generation, die Österreich nach dem Krieg unter schwierigsten Bedingungen aufbaute, sichere Pensionen zu gewährleisten, was meine Forderung im Nationalrat ist. Im übrigen versuche ich den Senioren zu helfen, indem ich zwischenmenschliche Kontakte fördere und den Menschen zuhöre sowie die Beziehungen zwischen der jüngeren und älteren Generation forciere.

Zum Erfolg von Karl Dobnigg

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß meine Arbeit honoriert wird, was bei Wahlen ersichtlich wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nachdem ich Menschen helfen konnte, sehe ich mich als erfolgreich, obwohl ich nicht immer das erreichen konnte, was ich wollte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich mache prinzipiell keinen Unterschied zwischen Menschen, wenn es um Hilfeleistung geht, ich versuche zu helfen und frage nie nach Parteizugehörigkeiten. Eine große Hilfe war mein familiäres Umfeld, daß immer hinter mir stand.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In diesem Zusammenhang glaube ich an die Wirksamkeit von Einsatzfreude, Verständnis und Hilfsbereitschaft.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In unserer Gemeinde konnte die Sozialdemokratische Partei den Bau eines Heimes der Kinderfreunde im Wert von umgerechnet acht Millionen Schilling umsetzen, der finanziert wurde durch Zeltfeste und Tombolas, dabei fungierte ich als Initiator und Bauausschußobmann. Das Projekt beweist, daß man gemeinsam etwas bewegen kann: so waren 230 freiwillige Helfer daran beteiligt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater Karl Gruber, der von 1947 bis 1950 Bürgermeister in Kammern war, legte mir das politische Verständnis sozusagen in die Wiege.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine große Anerkennung sehe ich im Ergebnis der Nationalratswahl 2002, wo ich mit über 7.000 Vorzugsstimmen als regionaler Abgeordneter in den Nationalrat einzog, beispielsweise Minister Bartenstein auf Bundesebene 5.000 erhielt. Noch eine Bestätigung war die Gemeinderatswahl im März 2000, wo die Sozialdemokraten auch bei den Landwirten 40 Prozent der Stimmen gewannen, obwohl dort viele Stammwähler der Volkspartei zu finden sind.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich versuche großes Engagemet und Menschlichkeit zu verbinden. Und es wird immer auch immer wieder meine Einsatzfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Humanität bestätigt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie hat mich immer sehr unterstützt, zeitweise hatte ich wenig Zeit, auch weil ich ab 1980 ein Eigenheim baute.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In meiner Heimatgemeinde Kammern will ich der SPÖ zum Bürgermeister verhelfen, dieses Vorhaben trage ich bereits seit meiner Kindheit. Auf Bundesebene möchte ich mithelfen, eine Regierung zu schaffen, die soziale Gerechtigkeit garantiert.
Ihr Lebensmotto?
Miteinander und gemeinsam kann man etwas bewegen oder auch verhindern, Konsensbereitschaft ist dabei grundlegend.