Zur Karriere von Johann Pokorny

Wie war Ihr Werdegang?
Da mein Vater bereits ein Bauunternehmen hatte, wuchs ich praktisch mit diesem auf, arbeitete in den Ferien mit und so war es für mich selbstverständlich die HTL mit der Fachrichtung Hochbau zu besuchen. Ich beendete diese 1980 und trat anschließend sofort in die väterliche Firma ein. 1988 legte ich die Baumeisterprüfung ab, 1992 übernahm ich das Bauunternehmen und konnte in den folgenden Jahren den Umsatz und Gewinn bemerkenswert steigern. 1998 Gründung der zweiten Firma - Baubetrieb JMRR.

Zum Erfolg von Johann Pokorny

Was bedeutet für Sie Erfolg? Aufgrund der erbrachten Leistungen von den Mitmenschen geachtet zu werden. Erfolg drückt sich für mich auch wesentlich durch die finanzielle Situation aus.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Zunächst einmal ist Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen wichtig, vor allem dann, wenn man mit Untergebenen, Kunden und Behörden zu tun hat, um abschätzen zu können, was ich von der Person verlangen kann, was hat er für einen Hintergrund, wie steht es um seine Ehrlichkeit. Dies in kurzer Zeit herauszufinden ist für eine zielführende Handlung bzw. Gespräch wesentlich. Außerdem hatte ich das Glück eine Person kennen zu lernen, die mich mit Großaufträgen versorgt.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Wesentliches zu erkennen und konsequent durchzuführen, zu wissen wo ich vollen Einsatz leisten muß, wo ich etwas lockerer nehmen kann. Außerdem setze ich mir realistisch erreichbare Ziele und bin bestrebt fachlich gute und verläßliche Leute zu finden, denen ich Aufgaben delegieren kann. Ein wichtiger Punkt ist auch mein guter Ruf als Geschäftsmann den ich mir durch exakte, ehrliche Kostenlegung und gute Arbeitsleistung erworben habe. Dies hat wiederum Weiterempfehlungen meines Unternehmens zur Folge, sodaß ich keinerlei andere Art der Werbung nötig habe. Wesentlich für meinen Erfolg ist sicher meine häufige Präsenz auf den Baustellen, das heißt ich habe keine Poliere sondern kümmere mich selbst mit intensivstem Einsatz um meine Baustellen, sodaß meine Arbeiter von mir selbst ständig kontrolliert werden, nie ein Mangel an Baustoffen bzw. Werkzeug besteht und keine Stehzeiten zustande kommen. Wirtschaftlichkeit dieser Arbeitsmethode ist nur gegeben, wenn die Baustellen nicht zu weit auseinander liegen, und nur möglich weil zwischen meiner Frau und mir die Aufgabenbereiche aufgeteilt sind und dadurch wenig Kosten entstehen, das heißt zwei Personen führen die beiden Betriebe. Um wirklich erfolgreich sein zu können, braucht man Geschäftssinn, schon während meiner Schulzeit verkaufte ich die unterschiedlichsten Dinge. Einerseits um zu Geld zu kommen, aber auch weil es mir wirklich Spaß machte und entwickelte dabei großen Einfallsreichtum. Ich wußte immer was ich will und wie ich es erreichen kann. Ich schätze meine eigenen Fähigkeiten realistisch ein und weiß wo ich mir, wenn nötig, Hilfe holen kann.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich konnte den Umsatz wesentlich erhöhen, es geht mir finanziell gut und ich erreichte bereits, was mein Vater nie erreicht hat.Sind Mitarbeiter für den Erfolg wichtig? Ja sehr. Sie repräsentieren die Firma, daher verlange ich von ihnen Ehrlichkeit, Höflichkeit und Pünktlichkeit. Letzteres ist für mich sehr wichtig. Fachliches Können ist Voraussetzung, genauso wie Fleiß. Im Umgang mit den Mitarbeitern ist Fingerspitzengefühl wichtig, um einerseits Autorität und Arbeitskontrolle auszuüben, andererseits die menschlichen Aspekte nicht zu übergehen.Wie gehen Sie mit Schwierigkeiten um? Eher emotional, obwohl ich versuche sie distanziert und sachlich zu betrachten. Nur gelingt mir dies nicht immer.Spielt Familie beim Erfolg eine Rolle? Für mich ist es wichtig, daß Büro und Wohnhaus in einem Haus sind. Dies bedeutet daß meine Kinder jederzeit zu uns ins Büro kommen können, und Privat- und Arbeitsleben ineinandergreifen. Für mich wäre es unvorstellbar außerhalb meines Wohnhauses ein Büro zu haben.Wo entspannen Sie sich? Es war immer ein Prinzip von mir nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu leben. Meinen eigenen Bedürfnissen nachzugehen, etwas zu genießen. Ich kann bei der Jagd und bei Golf herrlich abschalten.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen, eine gewisse Toleranz besitzen und bei aller Geschäftstüchtigkeit menschlich bleiben.