Zur Karriere von Martin Seitl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Bei einer Festveranstaltung der Handelsschule Krems konnte ich mit einer Präsentation überzeugen und wurde 1998 direkt von der Schule weg vom Direktor der Kremser Bank als Mitarbeiter in der EDV-Abteilung eingestellt. Gleichzeitig nahm die Zahl der Anfragen von Bekannten, die Hilfe bei EDV-technischen Fragen benötigten, zu, sodaß ich gemeinsam mit einem Freund einen Verein gründete. Wir betreuten zunächst hauptsächlich Webseiten, und das Projekt lief so gut, daß wir 2003 beschlossen, eine OEG zu gründen. Wir betreuen unsere Kunden bei der Realisierung ihrer Internetpräsenz, in puncto Netzwerkadministration und IT-Security. Unser Kundenstock reicht bis Wien, St. Pölten und das nördliche Waldviertel, und wir konnten bereits eine geringfügig beschäftigte Kraft einstellen. Anfang 2005 schränkte ich meine Tätigkeit in der Kremser Bank auf eine Teilzeitbeschäftigung ein.

Zum Erfolg von Martin Seitl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich das Wort Erfolg höre, dann fällt mir ein Werbeslogan ein, der besagt, daß manche Leute Karriere nur über einen ständigen Aufstieg definieren, wo die Luft jedoch irgendwann ziemlich dünn wird. Eine andere Definition meint, daß man nur bis dahin gehen sollte, wo man auch noch angenehm atmen kann. Ich tendiere zu letzterer Variante, da für mich das Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit zu Erfolg einfach dazugehört.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Begeisterung ist für mich der wesentlichste Erfolgsfaktor. Alles, was man gerne macht, macht man auch gut - und umgekehrt. Ein Tätigkeitsfeld zu finden, mit dem man sich gerne beschäftigt, ist nicht leicht, vielleicht sogar Glückssache, weil man ja oftmals in ein Schema gepreßt wird und Erwartungen von außen zu erfüllen hat. Ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Eintritt in die Kremser Bank war aus heutiger Sicht eine gute Entscheidung. Der Umgang mit Kunden und persönlichkeitsbildende Seminare, wie etwa zum Thema Konfliktmanagement, vermittelten mir soziale Kompetenz. Die meisten Probleme spielen sich ja auf der zwischenmenschlichen Ebene ab. Für den effizienten Ablauf in einer Bankfiliale ist es ganz wichtig, daß die Kundenbetreuer am Schalter gut arbeiten können. Hand in Hand damit geht unsere Arbeit, da wir sie mit der entsprechenden EDV unterstützen. Ich betreue das firmeninterne Intranet, mit dem schnell und effizient gearbeitet und die Qualität der Daten verbessert werden kann.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Werdegang wurde stark von meinem Umfeld beeinflußt, und es fällt mir schwer, hier einzelne Personen herauszugreifen. Neben meinem Elternhaus sollte jedoch mein bester Freund, Michael Zeininger, nicht unerwähnt bleiben. Wir haben uns an der Handelsschule kennengelernt, und es stellte sich rasch heraus, daß wir viele gleiche Interessen haben. Somit hat er mich in vielen Dingen bestens verstanden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In der EDV-Branche gibt es zu viele, die zu große Erwartungen hegen. Ein Computer kann nicht alles, sondern ist bloß ein Werkzeug, das als solches gesehen und behandelt werden muß. Er ist kein Allheilmittel, sondern muß vom Benützer auch benützt werden können, wofür Kreativität und Intelligenz notwendig sind. Die EDV wird von uns generell an den Menschen und seine Anforderungen angepaßt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin in der Lage, mich rasch auf neue Situationen einzustellen. Ferner verfüge ich über ein ausgeprägtes technisches Verständnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mit der entsprechenden Organisation läßt sich eine gesunde Balance zwischen diesen beiden Bereichen erzielen. Da ich großen Wert auf eine erfüllte Freizeit lege, ist mir die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehr wichtig.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Der zeitliche Aufwand schwankt hier ständig, doch generell überwiegt die Zeitspanne, in der ich versuche, beruflich auf dem laufenden zu bleiben. Ohne Weiterbildung ist ein Überleben in dieser Branche nicht möglich. Ich informiere mich im Internet und durch die Lektüre von Fachzeitschriften und -büchern. Wesentlich ist, mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen und auch den Dingen kritisch gegenüberzustehen. Eine Effizienzsteigerung erreicht man mit vielen Komponenten, die es zu vereinbaren gilt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wesentlich ist, im Miteinander eine Lösung zu finden. Dabei stellt sich rasch heraus, wer ein Teamplayer ist und soziales Engagement mitbringt. Auch sollten Kommunikation und Toleranz in den Vordergrund gestellt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Ziel ist, mir möglichst viel Freiheit zu bewahren. Beruflich möchte ich mir keine Sorgen um die Zukunft machen müssen - Geld ist zwar wichtig, aber nicht alles, eine intakte Familie und ein angenehmer Freundeskreis runden das Ganze ab.