Zur Karriere von Siegfried Körner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
1951 legte ich das Abitur ab und begann als Neulehrer an einer Grundschule zu unterrichten. Ich wechselte an die Oberschule in Borna und lehrte Russisch, Englisch, Französisch und Latein. Von 1959 bis 1964 studierte ich an der Philosophischen Fakultät der Leipziger Karl-Marx-Universität Philologie (Sprachwissenschaft) und schloß als Diplom-Philologe ab. Ich promovierte 1969, habilitierte 1984 und erhielt 1991 die Lehrbefähigung für Hochschulen und Universitäten. Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit in der Sprachforschung an der Leipziger Universität war ich bis 1990 als Dozent an der Betriebsakademie Böhlen tätig. Ab 1990 unterrichtete ich in Borna am Gymnasium Sprachen. Daneben bin ich seit 1956 bis heute weiterhin als Dozent an der Volkshochschule Leipziger Land (vorher Kreisvolkshochschule Borna) sowie in der Lehrerweiterbildung tätig.

Zum Erfolg von Siegfried Körner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, daß meine Schüler durch das, was sie bei mir im Unterricht lernen, selbst Erfolg haben und daran Freude finden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das ist schwierig zu beantworten. Aber wenn ich in meinem Alter sowohl von jüngeren als auch älteren Teilnehmern nicht nur angenommen werde, sondern sogar noch gefragt bin, dann ist dies für mich ein Zeichen, erfolgreich zu sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das war zuallererst mein Elternhaus. Ich hatte eine schöne, geordnete, aber auch straffe Kindheit. Meine Eltern achteten darauf, daß ich ordentlich und fleißig lernte. Außerdem hatte ich Vorbilder (Eltern, Lehrer), die mich prägten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolg begann unmittelbar nach dem Abitur. Ich war nur Abiturient, kam als Neulehrer zum Einsatz und konnte das, was ich selbst von meinen Lehrern gelehrt bekommen hatte, weitergeben. Ich hatte immer gute Disziplin und ein gutes Verhältnis zu meinen Schülern, obwohl ich streng war. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich denke, daß die eigene Prägung, also Originalität, das Wichtigste ist, Imitation vielleicht in der Hinsicht, daß ich mir Gepflogenheiten meiner eigenen Lehrer aneignete. Das geschah aber eher unbewußt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Besonders geprägt, kann ich nicht sagen. Aber geprägt haben mich Lehrer, bei denen ich sehr viel lernen konnte. Das war zum einen mein Englischlehrer, Dr. Paul Heidler, hier in Borna an der damaligen Oberschule, und zum anderen ein Neulehrer, Werner Voitsch, bei dem ich Deutsch, Latein und Geschichte hatte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wichtig ist für mich, von meinen Schülern akzeptiert zu werden. Materielle Anerkennung ist zweitrangig. Bis heute entscheidend ist, daß ich meinen Schülern Wissen vermitteln kann und sie auf mich eingestimmt sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Bereits als sehr junger Lehrer wußte ich hervorragende Kollegen um mich, die mir halfen und mich unterstützten. Gegenseitige Unterstützung, Hilfe, wo man helfen konnte, ohne dabei auf die Uhr oder auf materielle Gegebenheiten zu schauen, waren selbstverständlich.Wie vereinbarten Sie Beruf und Privatleben? Ich war sehr viele Jahre ledig. Aber auch später, nach meiner Heirat, hatte ich nur geringe häusliche Verpflichtungen. Dadurch konnte ich mich immer voll und ganz meinem Beruf widmen.Wieviel Zeit verwendeten Sie für Ihre Fortbildung? In meine Fortbildung steckte ich immer alle Zeit, die ich erübrigen konnte. Während meiner Qualifikation verzichtete ich auch auf freie Sonntage.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß wissen, was man will, sein Metier lieben und ihm treu bleiben. Erfolg ist gebunden an unendlich viel Fleiß und lebenslanges Lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, solange ich dazu noch in der Lage bin und solange ich von meinen Schülern angenommen werde, weiterarbeiten.
Ihr Lebensmotto?
Ein ausgewogenes Verhältnis von Humor und Ernsthaftigkeit.

Untersuchung zur Slawischen Namengeographie I. Die patronymischen Ortsnamen im Altsorbischen, Akademieverlag Berlin 1972; Ortsnamenbuch der Niederlausitz, Akademieverlag Berlin 1993 (beide Bücher sind Hochschullehrbücher); 20 wissenschaftliche Beiträge zur Sprachwissenschaft in in- und ausländischen Fachzeitschriften.