Zur Karriere von Christian Ziervogl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Handelsakademie und holte nach der Matura das Latinum nach, da ich eigentlich Mediziner werden wollte. Ich begann auch mit dem Medizinstudium, allerdings verstarb dann meine Mutter, und ich mußte aus finanziellen Gründen bei einer Laborfirma jobben und den Traum vom Arztberuf an den Nagel hängen. Als das Unternehmen Konkurs anmeldete, machte ich mich im Bereich der Labortechnik selbständig. Das funktionierte auch recht gut, bis ich mit 30 Jahren zum Bundesheer mußte. Ich konnte mich nicht mehr richtig und mit vollem Einsatz um meine kleine Firma kümmern. Also wechselte ich nach dem späten Präsenzdienst die Branche und war 15 Jahre lang in einem sehr sensiblen Bereich selbständig. Aus familiären Gründen und privaten Umständen wollte ich mich dann beruflich erneut verändern und war dann etwa zwei Jahre auf der Suche nach einer geeigneten Tätigkeit. Schließlich kam ich zur Firma Silicate Systems, deren Geschäftsführer ich heute bin. Es handelt sich um eine Firmengruppe mit mehreren Subunternehmen, die sehr vielfältige Geschäftsbereiche betreuen, wobei der Fokus auf Baustoffadditiven liegt. Das macht sehr großen Spaß und ist wirklich abwechslungsreich.

Zum Erfolg von Christian Ziervogl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Beruf und im Privatleben ein gewisses Maß an Zufriedenheit zu erreichen. Wenn ich ruhig arbeiten kann, und meine Tätigkeit allen Beteiligten etwas Positives bringt, sehe ich das als Erfolg. Wichtig dabei ist die Kontinuität. Toleranz ist meines Erachtens ebenfalls ein wesentlicher Faktor, egal ob in Fragen der Politik, Religion oder der Lebenseinstellung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als durchschnittlich erfolgreich - nicht mehr und nicht weniger als viele andere. Das Hauptproblem liegt heute darin, daß viele Menschen ihre Unzufriedenheit nicht ausdrücken. Ich bin in dieser Hinsicht aber relativ offen und vertrete auch meine Meinung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bringe meinen Charakter, meine Eigenschaften und meine Persönlichkeit in den Beruf ein. Man sollte sich nicht unbedingt anpassen, sondern sich selbst treu bleiben und eine gewisse Geradlinigkeit verfolgen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn die Mitarbeiter zufrieden sind und Spaß an der Arbeit haben, kommt positive Stimmung auf - das ist sicher eine wichtige Form der Anerkennung. Materielle Anerkennung ist bei weitem nicht so wichtig wie die persönliche und menschliche Anerkennung der Leistung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich tragen die Mitarbeiter einen sehr großen Teil zum Erfolg bei. Ich versuche auch, ihre Meinung einzuholen und bei meinen Entscheidungen zu berücksichtigen. Das ist einerseits eine Motivation für die Mitarbeiter, andererseits auch für mich, wenn ein positives Feedback zurückkommt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Vielfalt, schnelles Reagieren auf Kundenwünsche und der gesicherte finanzielle Background der Firmengruppe. Durch unser Know-how erkennen wir auch Trends, die die Zukunft betreffen. Wir bieten qualitativ hochwertige und einzigartige Produkte. Auch der Umweltgedanke, die Rücksicht auf nächste Generationen, sind sehr stark verankert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist momentan nicht sehr einfach, da wir sehr viel zu tun haben. Daher versuche ich dann in der wenigen Freizeit auch, den Job außen vor zu lassen und mich ganz auf die Familie zu konzentrieren. Da bleibt auch das Handy abgeschaltet. Zwischendurch gibt es aber Gott sei dank immer wieder Phasen, in denen ich ganz so großen Streß habe. Da kann ich dann echt Kraft tanken.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für mich spielt die tägliche Weiterbildung eine wichtige Rolle - Information, Kommunikation und Gedankenaustausch sind essentielle Bestandteile des beruflichen und privaten Alltags. Die klassische Weiterbildung in Form von Schulungen oder Kursen steht bei mir eher im Hintergrund. Viel wichtiger ist es, mit offenen Augen und Ohren durch das Leben zu gehen. Der gesunde Menschenverstand ist meist wertvoller als ein sündteures Seminar.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich wünsche mir mehr Kollegialität und Menschlichkeit. Viele junge Menschen setzen schon während der Ausbildung Ellbogentechnik ein, um die Karriere voranzutreiben. Wenn finanzielles Denken und Streben auf dem Weg zum Erfolg dominieren, ist das meines Erachtens der falsche Ansatz.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Privatleben wünsche ich mir, daß der derzeitige Zustand anhält - außer etwas mehr Zeit für meine Partnerin und für meinen Sohn könnte ich es mir nicht besser vorstellen. Als Geschäftsführer der Silicate Systems ist es mein Ziel, weiterhin positive Ergebnisse zu erzielen, viele zufriedene Kunden und motivierte Mitarbeiter zu haben.