Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere? Den Grundstein für meinen Werdegang legte ich mit meiner dreijährigen Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in den achtziger Jahren, in der ich kaufmännisches Denken lernte. Im Anschluß war ein wesentlicher Schritt meine bundesweite Tätigkeit als Verkaufsreisender in der Kunst- und Schmuckbranche. Als ich mir fundierte Kenntnisse über den Markt und das Verkaufen angeeignet hatte, machte ich mich 1987 in der Uhren- und Schmuckbranche selbständig. Sukzessive eröffnete ich mehrere Uhren- und Schmuck-Verkaufsläden in München. Einen davon führt meine Ex-Frau erfolgreich fort, andere sind teilweise verpachtet, teilweise gibt es die Gebäude nicht mehr. Ich selbst eröffnete 1999 Käfer's Leihhaus und den Schmuck Ankauf-Verkauf am Hauptbahnhof in München, wo ich mich seither mit vollem Einsatz engagiere.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg? Erfolg bedeutet für mich, eigene Vorstellungen umsetzen zu können und damit ausreichend Verdienst zu erwirtschaften. Zufriedenheit mit dem, was und wie ich etwas mache, ist mir wichtig, und die Arbeit soll und darf auch Spaß machen.
Sehen Sie sich als erfolgreich? Ja. Ich konnte vieles umsetzen, erkannte Markttrends frühzeitig und bin entsprechend vorbereitet.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren Ausdauer, gute Nerven, Durchsetzungsvermögen und eine positive Einstellung zur Problembewältigung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags? Als Selbständiger wird man vom ersten Tag des Bestehens bis zum letzten Tag mit Problemen konfrontiert, die es zu lösen gilt, ich reagiere auf Herausforderungen sehr gelassen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich? Als erfolgreich empfand ich mich mit Beginn meiner Selbständigkeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden? Erfolgreich entschied ich in allen wichtigen Situationen, sonst gäbe es das Unternehmen nicht mehr. Eine Entscheidung die mir schwer fiel war die Reduzierung meines Teams um die Hälfte. Betriebsbedingt mußte ich mich von durchwegs verdienten Mitarbeitern trennen - das wünscht man sich sicherlich anders.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In meinem familiären Umfeld sind alle selbständig, das hat sicherlich meinen Willen zum Erfolg und mein Interesse für Kaufmännisches mitgeprägt. Während meiner Zeit als Verkaufsreisender hatte ich das Glück, von alten Verkaufsprofis sehr viel lernen zu können, was auch für meine Selbständigkeit wertvoll war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren? Die größte Anerkennung besteht darin, das eigene Unternehmen ohne große Unterstützung auf den Weg gebracht zu haben und es stetig wachsen und gedeihen zu sehen. Kundenzufriedenheit ist wichtiger Faktor als Basis für das Weiterbestehen, unser gutes Team und die langjährige Zugehörigkeit der Mitarbeiter sind mir auch Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die derzeitigen Umsatzeinbußen sind gerade in der Uhren- und Schmuck-Branche, einem Luxussegment, auf das jeder verzichten kann, eklatant. Mit dem Leihhausgeschäft verzeichnen wir aus genau den gleichen Gründen einen Boom.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Meine Mitarbeiter sind hochmotiviert und spielen natürlich eine große Rolle, sie sind schließlich die Visitenkarte des Unternehmens.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Kriterien spielen ebenso eine Rolle wie der berufliche Werdegang. Der persönliche Eindruck rundet den Entscheidungsprozeß ab.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter? Wir haben eine sehr geringe Fluktuation. Nur ein zufriedener Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter. Diesem Leitspruch gemäß bin ich in jeder Angelegenheit ansprechbar und halte es für sehr wichtig, miteinander zu sprechen. Damit gibt man einander zu denken, und solange die Kommunikation stimmt, finden sich auch geeignete Lösungen, die natürlich manchmal in Kompromissen bestehen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen? Mein Umfeld sieht mich als leistungsbetont, wir müssen die Zahlenvorgaben erreichen, aber ansonsten herrscht bei uns eine gute und lockere Atmosphäre. Solange die Rahmenbedingungen stimmen, drücke ich bei Kleinigkeiten auch eher die Augen zu. Freude in und an der täglichen Arbeit halte ich für die entscheidende Motivation.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Marktbeobachtung ist wichtiges Mittel zur Früherkennung eventueller Marktveränderungen, auf die ich mich als Unternehmer nach Möglichkeit einstelle.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben? Der Betrieb hat Vorrang, das Privatleben leidet eindeutig darunter. Ich genehmige mir manchmal kleine Auszeiten, die mir für das eigene Wohlbefinden wichtig sind.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Für Leute, die etwas aufbauen wollen, bietet Deutschland im Moment herzlich wenig. Mein Rat an die nächste Generation lautet, sich auf die Wachstumsmärkte zu konzentrieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Das Leihhausgeschäft möchte ich weiter ausbauen, gerne bundesweit, werde allerdings als guter Kaufmann entsprechend der Finanzierbarkeit vorgehen.