Welche waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Ich besuchte einige Jahre das Gymnasium der Dominikanerinnen in Wien-Hietzing und absolvierte die Handelsschule in Tulln. Diese schulische Ausbildung war die Grundlage für das unternehmerische Denken in einem Betrieb. Danach konzentrierte ich mich auf Maschinenbau und Betriebstechnik an der Höheren Technischen Lehranstalt in St.Pölten, wo ich 1984 maturierte. Meine Eltern nannten einen Kfz-Fachbetrieb ihr Eigen und legten mir nahe, den Betrieb zu übernehmen. Schließlich legte ich im Jahre 1986 die Prüfung zur Kfz-Mechanikermeisterin ab. In weiterer Folge leitete ich mit meinem Vater den in Rede stehenden Betrieb. Während dieser Zeit lernte ich meinen Mann kennen und eine Familie in Wien zu gründen und nebenbei einen Betrieb in Tulln zu führen, erschien mir nicht zielführend. Somit übersiedelte ich im Jahre 1990 nach Wien und arbeitete im Unternehmen meines Mannes mit; zunächst konzentrierte ich mich auf administrative Aufgaben und im Jahre 2002 legte ich die Befähigungsprüfung für Hausverwalter und im Jahre 2011 die Befähigungsprüfung für Immobilienmakler ab. Gegenwärtig richte ich mein Augenmerk auf den Verkauf und Vermittlung von Immobilien im Familienunternehmen „Chalupa Immobilien Service GmbH“.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg? Mit Freude und Begeisterung sollte man seinen Job ausüben. Neben Ausdauer und der fachlichen Kompetenz sollte auch der Wille zum permanenten Lernen vorhanden sein. Wenn man sich mit der Tätigkeit identifizieren kann, wird sich auch der Erfolg einstellen.
Sehen Sie sich als erfolgreich? Ja, weil ich mit Begeisterung und Freude meinen Job praktiziere.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich lernte schon sehr früh, was selbständiges Arbeiten bedeutet. Speziell von meinem Vater habe ich gelernt, was Dienstleistung und optimale Kundenbetreuung heißt. Diese Erfahrungen begleiten mich nach wie vor.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags? Flexibilität und Organisationsfähigkeit sind meiner Erfahrung nach, die Rezepturen um berufliche Herausforderungen zu meistern. Es ist ein permanenter Lernprozess, bei dem man immer neue und verbesserte Lösungswege findet. Selbstreflektion hilft dabei Verbesserungspotential zu entdecken.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Im Großen und Ganzen ist es als Frau in unserem Metier nicht schwieriger, erfolgreich zu sein. Es ist großartig, dass ich meinen Mann an meiner Seite habe, weil wir uns sehr gut im beruflichen Alltag ergänzen. Jeder von uns hat seinen spezifischen Arbeitsbereich, welcher der jeweiligen Persönlichkeit entspricht.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Für den beruflichen Alltag zählt für mich die Originalität, weil noch immer die Qualität siegt. Das Original hat für mich die Qualität und ich möchte mich mit Qualität umgeben und nicht mit Imitaten. Auch unsere Arbeitsweise ist von Originalität geprägt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Wie bereits angesprochen, lernte ich von meinem Vater sehr viel für mein weiteres Leben. Nach wie vor ist er agil und versucht seiner Leidenschaft nachzugehen. Wichtig ist für ihn, nicht stehenzubleiben und sich weiterzuentwickeln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der fachlichen Thematik zählen mich für Loyalität, Leistungsbereitschaft und Freude an der Tätigkeit. Selbständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen möchte ich nicht unerwähnt lassen. Eine qualifizierte schulische Ausbildung muss vorhanden sein, wobei es nicht darum geht, welche Ausbildung absolviert wurde, sondern was zählt, sind die Prüfungen und wie man diese erledigt hat. Denn auch im täglichen Berufsleben gibt es Prüfungen, die es zu bestehen gilt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter? Jeder unserer zehn Mitarbeiter hat seinen eigenen Aufgabenbereich. Respektvoller Umgang gehört ebenso dazu, wie ein positives Arbeitsumfeld. Zur Motivation zählt auch, dass wir viel kommunizieren, damit jeder Mitarbeiter optimal informiert ist, in welche Richtung wir uns entwickeln.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber? Der Mitbewerber ist ein tägliches Thema. Wenn wir für unsere Kunden in der Projektsuche aktiv werden, kontaktieren wir auch den Mitbewerber und bemühen uns gemeinsam die Vorstellungen des Kunden zu befriedigen. Man kennt sich in unserem Metier und wir pflegen einen freundlichen Umgang untereinander.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sehe ich in der umfassenden Immobilienlösung aus einer Hand. Als Immobilienmakler und -verwalter bieten wir unseren Kunden seit 1960 ein Rundum-Service in punkto Wohnen und Hausverwaltung. Eine persönliche Beratung und seriöse Abhandlung sind für uns selbstverständlich. Langjährige Erfahrung am Immobilienmarkt und fundiertes Know-How macht uns zu einer der kompetentesten Immobilienfirmen in ganz Wien. Gleichgültig ob es gilt ein Objekt zu vermieten, oder zu verkaufen; unser effizientes Team aus Maklern und Verwaltern ist stets bestrebt, das beste Service zu bieten um den Wünschen optimal zu entsprechen. Zu unserem Klientel zählen Rechtsanwälte, Ärzte, nationale und internationale Konzerne, wie auch Privatpersonen. Sowohl große Unternehmen als auch junge Menschen, die ihre ersten eigenen vier Wände beziehen, nehmen unsere Dienstleistungen gerne in Anspruch.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die Zeit lässt sich nicht messen, denn die Fortbildung erfolgt einerseits durch die Teilnahme an fachspezifischen Seminaren und andererseits im beruflichen Alltag. Somit ist Fortbildung für mich ein laufender Prozess. Die Weiterbildung hat auch für unsere Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. Daher legen wir großen Wert am neuesten Wissensstand zu sein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wer sich für unser Metier interessiert, sollte Rechtsverständnis mitbringen, damit meine ich einen Kauf- oder Mietvertrag verstehen zu können. Die fachspezifischen Prüfungen für unseren Beruf sind nicht einfach und ohne Praxis sind diese Prüfungen auch nicht abzulegen. Wohnen, wird immer ein Thema sein. Auf Grund der wirtschaftlichen Krise und Probleme werden sicherlich einige Bauprojekte in Wanken kommen, der Preis wird sich bewegen. Unser Job ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Wenn Lernbereitschaft und perfektes Auftreten keine Fremdwörter sind, dann ist man in unserem Metier gut aufgehoben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Ich glaube, dass wir für die zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt sind. Die Hausverwaltung liegt in den Händen meines Sohnes, der mit „Feuer und Flamme“ dabei ist unsere Werte weiterzuleben. Meine Tochter, welche in London Marketing und Vertrieb studierte, konzentriert sich auf die Vermarktung von Immobilien und ist durch Ihre internationale Ausbildung eine große Bereicherung in unserem Unternehmen.